Kreistag:Rote Karte für Bio-Müllsünder

Weil zu viel Plastik in den Tonnen landet, fordert die SPD ein Verwarnsystem

Die SPD-Fraktion im Kreistag unterstützt den Vorschlag des Kommunalunternehmens für Abfallwirtschaft im Landkreis Starnberg (Awista), mit einem Verwarnsystem gegen Müllsünder vorzugehen, die Plastiktüten in die Biotonne werfen. Diese Idee hatte der Awista-Geschäftsführer Peter Wiedemann im Kreistag zur Sprache gebracht und dabei als Vorbild die Stadt Oldenburg genannt, wo gelbe und rote Karten als Verwarnung verteilt werden. Im schlimmsten Fall werden dort Tonnen, die zu viele Kunststoffe enthalten, nicht mehr geleert.

Plastik im Biomüll ist auch im Landkreis Starnberg ein großes Problem. Zu viele Tüten und Verpackungen finden sich zwischen Küchenabfällen und Grüngut und müssen mühsam per Hand aussortiert werden, was nicht zuletzt eine sehr unappetitliche Arbeit ist. Das berichtete Wiedemann auf eine Anfrage der SPD-Kreisrätin Petra Neugebauer hin. Dagegen würde der Awista gerne vorgehen und erhält dabei Schützenhilfe von der SPD.

Der Fraktionsvorsitzende Tim Weidner fordert in einem Antrag einen Kreistagsbeschluss für das Verwarnsystem nach Oldenburger Vorbild. Angesichts der "erschreckend" großen Menge verunreinigten Biomülls weist die SPD in ihrem Antrag auf "erhebliche Kosten" hin, die durch das Aussortieren und die Müllverbrennung in Augsburg entstünden und von allen Landkreisbürgern mitfinanziert werden müssten. Durch den Eintrag von Plastikpartikeln in die Böden entstünden zudem gesundheitliche Risiken, erklären Weidner und Neugebauer. In Oldenburg sei es gelungen, den Plastikanteil im Biomüll deutlich zu verringern. Auch der Awista solle in seinen Bemühungen unterstützt werden, den Anteil "so rasch als möglich auf nahe Null zu senken".

© SZ vom 05.04.2019 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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