Kreisstadt Starnberg:Wohnen am Seufzerberg

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Auf dem Gelände zwischen Bahnhof- und Dinardstraße sollen bis Ende 2021 fünf Mehrfamilienhäuser mit eigener Kita entstehen. Der Abbruch des Altbestands ins bereits im Gange

Von Peter Haacke, Starnberg

Seit einigen Tagen tut sich was auf dem Gelände südlich des Starnberger "Seufzerbergs": Das Areal zwischen Bahnhofstraße und Dinardstraße soll neu bebaut werden, und hierzu müssen die Bestandsgebäude abgerissen werden. Die Abbrucharbeiten sind bereits in vollem Gang. "Es geht voran für das Projekt Dinardpark von Ehret & Klein", teilt eine Pressesprecherin des in Starnberg ansässigen Unternehmens mit. Bereits Ende Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Derweil bereiten Projektentwickler und beteiligte Planer die Bauantragsunterlagen vor: Sie sollen demnächst bei der Stadt Starnberg eingereicht werden. Sollte das Vorhaben genehmigt werden, kann der Bau von insgesamt fünf Gebäuden - geplant sind Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage nebst einer Kindertagesstätte - noch in diesem Jahr beginnen; die Fertigstellung des Areals ist für Ende 2021 vorgesehen.

Tabula rasa: Abbrucharbeiter räumen das Gelände südlich vom Seufzerberg ab. (Foto: Nila Thiel)

In Zusammenarbeit mit der Stadt Starnberg und auf Basis eines Architekturwettbewerbs sei ein Konzept für die Mehrfamilienhäuser mit Kita entwickelt worden, teilt Kerstin Kruppok von Ehret & Klein mit, "das sich harmonisch an den ursprünglichen Stil der Starnberger Stadtvilla anlehnt". Auf der insgesamt 3035 Quadratmeter großen Grundstücksfläche soll ein "mischgenutztes Ensemble aus Wohnen und einer Kita" mit einer Geschossfläche von 3231 Quadratmetern entstehen. Bereits abgerissen ist das Gebäude, in dem seit Jahren die Starnberger "Spielinsel" zuhause war. Die Einrichtung für etwa 50 Vorschul- sowie 25 Hortkinder war bereits im Herbst 2018 in eine Containeranlage auf ein städtisches Grundstück an der Ludwigstraße umgezogen und soll nach Fertigstellung des ambitionierten Bauvorhabens an seine alte Stelle zurückkehren.

Auf dem Areal soll bis Ende nächsten Jahres ein Wohnkomplex mit 21 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen und einer Kita für 75 Kinder entstehen. (Foto: bloomimages Berlin GmbH (Simulation))

2015 war bekannt geworden, dass Ehret & Klein auf dem Gelände zwischen Bahnhof- und Dinardstraße ein Gebäudeensemble plant, für das die Bestandsgebäude weichen müssen. Der geplante Neubau des Wohnkomplexes mit integriertem Kindergarten und etwa 500 Quadratmeter Nutzfläche sieht fünf dreigeschossige Gebäuden mit insgesamt 21 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen vor. Das Vorhaben war zuletzt im September 2018 im Bauausschuss der Stadt ausgiebig diskutiert worden, traf dabei allerdings nicht auf ungeteilte Gegenliebe im Gremium: Als kritisch erachteten einige Stadträte die Höhenentwicklung der Gebäude und die geplante Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage mit insgesamt rund 5o Stellplätzen über die beengte Bahnhofstraße. Über den zeitweise ohnehin überlasteten "Seufzerberg" - die Bahnhofstraße verdankt ihren Spitznamen in diesem Abschnitt Fahrschülern, die beim Anfahren am Berg seufzen - soll nun nur die Einfahrt erfolgen, die Ausfahrt ausschließlich über die Dinardstraße. Ebenfalls geplant ist eine Fahrradabstellanlage. Zum Anschluss des Komplexes ans Abwassersystem muss wegen der problematischen Versickerung auch ein neuer Kanal entlang der Dinardstraße gebaut werden.

© SZ vom 28.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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