Krailling:Zweiter Vorstoß für Seniorenbeirat

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Bürgerversammlung stimmt Antrag von Waltraud Asam zu

Von Christiane Bracht, Krailling

Die Senioren fühlen sich nicht gut genug vertreten in der Gemeinde Krailling. Waltraud Asam forderte deshalb einen Seniorenbeirat. Vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat ein derartiges Gremium mit knapper Mehrheit abgelehnt. Eleonore Zwißler und Karin Wolf wüssten, wo die über 65-Jährigen der Schuh drücke und würden sich sehr gut um ihre Belange kümmern, hieß es damals. Das wollte Asam in der Bürgerversammlung am Dienstag nicht als Argument gelten lassen. Die Senioren bräuchten mehr als gesellschaftliche Veranstaltungen und Vereine. Insoweit sei das Angebot in der Würmtalgemeinde sehr gut: Ausflüge, Seniorenmittage, beziehungsweise Seniorencafés, aber auch Vorträge zum Beispiel mit medizinischen Themen und ein jährlicher Besuch auf der Wiesn sind sehr gefragt. Aber um Krailling wirklich altengerecht zu machen, müsse man weiter denken, forderte Asam. So fehlten in der Gemeinde zum Beispiel Bänke, auf denen sich die Älteren auf ihren Wegen zum Einkaufen oder beim Spazierengehen ausruhen könnten. Das habe eine Studie des Landratsamts ergeben. Ein Seniorenbeirat könne dem Gemeinderat helfen, derartige Dinge zu erkennen und die richtigen Standorte für Bänke zu finden. "So etwas überfordert den Gemeinderat", meinte Asam. Im übrigen werde vom Landratsamt empfohlen, einen Seniorenbeirat zu wählen. Starnberg, Gauting, Seefeld und Herrsching haben bereits einen - also nicht nur große Kommunen, sondern durchaus auch kleine. "Und wir sind das Altenheim des Würmtals", postulierte sie. Ein Viertel der Bürger sind immerhin über 65 Jahre alt, zehn Prozent über 80 Jahre, da sei ein Seniorenbeirat um so wichtiger. Die Gemeinde könne auch über einen Fahrdienst für über 90-Jährige nachdenken und sicher auch Hilfe beim Bau von Betreutem Wohnen brauchen oder bei der Einrichtung eines Tagespflegeplatzes. "Ein Seniorenbeirat kann etwa eine Bedarfsentwicklung machen", sagte Asam und bekam viel Beifall für ihr Plädoyer. Die Mehrheit der etwa 150 Kraillinger stimmte für ihren Antrag auf Einrichtung eines Seniorenbeirats. Der Gemeinderat muss sich nun innerhalb der nächsten drei Monate mit dem Thema befassen.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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