Krailling:Wildparker in der KIM

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Das Kraillinger Gewerbegebiet wächst und damit auch die Zahl der Autos. Ein Teil des Sportplatzes muss erst mal weichen

Von Christiane Bracht, Krailling

Die Firma EOS wächst und wächst. Erst vor zwei Jahren hat das Lasersinter-Unternehmen im Kraillinger Gewerbegebiet für 30 Millionen Euro ein 17 000 Quadratmeter großes Technologie- und Kundenzentrum gebaut, jetzt stehen die Bagger auf dem Nachbargrundstück und haben eine tiefe Grube ausgehoben für ein weiteres Bürogebäude mit zweistöckiger Tiefgarage. Ähnlich schnell steigt auch die Zahl der Beschäftigten im westlichen Teil des Gewerbegebiets. In letzter Zeit sollen jeden Monat etwa 30 neue Mitarbeiter bei EOS und Innolas eingestellt worden sein. Seitens der Firmen heißt es sogar, dass auch in den kommenden Jahren je 100 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Bauamtsleiter Helmut Mayer rechnet damit, dass schon bald 2000 Beschäftigte in der KIM sein werden (momentan sind es etwa 1500). Was den Kämmerer freut, weil die Firmen in der Kraillinger Innovationsmeile KIM florieren und damit auch die Umsätze, hat aber Schattenseiten: Nicht nur Straßen, Einfahrten und Gehwege sind zugeparkt, auch am Grünstreifen entlang der Pentenrieder Straße und am Sportplatz ist jede noch so kleine Lücke mit Autos besetzt. Dass mit der neuen Baustelle nun etwa 50 Parkplätze weggefallen sind, hat die Situation noch verschärft. Die Gemeinde will der "Wildparkerei" nun Einhalt gebieten. Vorübergehend sollen die Hälfte des KIM-Sportplatzes und die Aschenbahn drum herum zum Parkplatz werden. Das hat der Bauausschuss am Dienstag beschlossen. Auf diese Weise entstehen rund 100 neue Stellplätze, die die Situation im Gewerbegebiet deutlich verbessern sollen. Vor allem hofft die Gemeinde aber, dass der Straßenrand der Pentenrieder Straße nun wieder frei bleiben wird. Außerdem will man das angrenzende Biotop im Wald schützen. Etwa 50 Meter Abstand sollen die Autos zum Waldrand halten, so Mayer.

Sportler werden dadurch nicht in ihrem Bewegungsdrang gehindert, versichert der Bauamtsleiter. "Der Sportplatz wird schon lange nicht mehr so genutzt wie noch vor ein paar Jahren", weiß er. Lediglich am Wochenende kämen einige Freizeitsportler aus den benachbarten Gemeinden, um in der KIM Fußball zu spielen. Diese bräuchten jedoch nicht den gesamten Platz, sondern nur einen Teil. Trotzdem legt die Gemeinde Wert darauf, dass der Sportplatz erhalten bleibt. Die Parkplätze sollen nur ein Provisorium sein, deshalb wird in die Vereinbarung mit den KIM-Firmen, die die Stellplätze selbst herstellen müssen, eine sogenannte Rückbauvereinbarung aufgenommen, so Mayer. Ende 2016 soll das neue EOS-Gebäude fertig sein, dann stehen in der Tiefgarage wieder 70 neue Parkplätze bereit, sodass der Sportplatz wieder hergerichtet werden kann.

Wegen der vielen neuen Mitarbeiter, die eingestellt werden sollen, will man sich aber weiterhin Gedanken machen, wie die schwierige Parksituation in der KIM künftig gelöst werden kann. Immerhin 70 Prozent der Beschäftigten fahren jeden Tag mit dem Auto in die Arbeit. Laut Mayer gibt es hinter dem Hackschnitzelkraftwerk noch eine Fläche, auf der ein Parkdeck errichtet werden könnte, derzeit steht dort aber noch eine Lagerhalle. Ein neues Parkkonzept für die KIM muss jedoch weitergehen. Die Firmen haben vorgeschlagen, die Gleise zum Tanklager als Parkplätze umzubauen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Momentan sind diese allerdings in der Insolvenzmasse des Tanklagers und damit für die Gemeinde nicht verfügbar.

© SZ vom 12.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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