Krailling:Weg an der Würm gestrichen

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Krailling sieht keine Chance für Vorhaben auf Privatgrund

Ein zentraler Punkt im Bebauungsplan für das Braun-Grundstück in Krailling sollte der öffentliche Fuß- und Radweg entlang der Würm sein. Doch die Einwendungen dagegen haben dazu geführt, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag den Weg an der nördlichen Grundstücksgrenze gestrichen hat. "Die Eigentümer finden, dass die Überlassung des Weges ein erheblicher Eingriff in ihre Rechte wäre und einer Enteignung gleichkäme", sagte Planerin Manuela Skorka in ihrem Bericht zu den Änderungen des Bebauungsplans. Geplant wird nur ein kurzer Weg über die Würm zur südlichen Seite des Grundstücks. Imme Kaiser (Grüne) kritisierte die mehrheitliche Entscheidung und betonte, Bund Naturschutz und Ortsplanung hätten immer auf die Begehbarkeit des Uferstreifens gesetzt. Wie berichtet, forderte der Investor, der das 10 000 Quadratmeter große Areal vor mehr als vier Jahren von der Familie Braun gekauft hat, ein größeres Baurecht, als die Gemeinde ihm gewähren wollte.

Bürgermeisterin Christine Borst wies darauf hin, dass das Wasserwirtschaftsamt die Überschwemmungsgebiete neu ausgewiesen habe und jedwede Bebauung in Ufernähe verbiete. Die rechtliche Prüfung durch das Rathaus habe ergeben, dass es keine Chance gebe, den Weg durchzusetzen. Borst sagte, die Neuberechnung der Retentionsflächen basiere auf der jetzigen Planung. Auch ein Betreten der Würmauen wird ausdrücklich ausgeschlossen. Mit elf zu sieben Stimmen wurde der Weg gestrichen. Dietlind Freyer-Zacherl (FBK) kritisierte, dass die Gemeinde sich die Optionen aus der Hand nehmen lasse. Sie habe schon das Vorkaufsrecht nicht wahrgenommen und nun auch den versprochenen Weg aufgegeben.

Im Gegenzug wurde festgelegt, dass der Uferbereich entlang des Flusses naturnah entwickelt werden muss. Es darf weder Gartenhäuschen noch Teiche oder Zäune geben. Allerdings wurde das Einfriedungsverbot an der Gautinger Straße gelockert. Hier sind sogar an zwei Stellen Schallschutzwände erlaubt. Werner Engl (Grüne) verlangte, auf den Schutz der Bäume zu achten. Zudem sind bis zu 1,20 Meter hohe offene Zäune möglich. Die Sichtbeziehung zur Würm - auch eine Forderung - sei nur noch theoretisch gegeben, monierte Kaiser. Nach den Änderungen ist eine erneute Auslegung der Pläne notwendig.

© SZ vom 24.07.2015 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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