Krailling:Umstrittene Blütenmischungen

Der Vorschlag, Blumen auszusäen, alarmiert den Bund Naturschutz

Für die Kraillinger Ehepaare Claussen und Garny ist spätestens seit dem erfolgreichen Bienen-Volksbegehren klar: Nicht nur die Landwirtschaft, auch die Kommunen müssen etwas zum Insekten- und Artenschutz beitragen. Sie haben deshalb beantragt, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung an diesem Dienstag darüber berät, noch in diesem Frühjahr Blütenmischungen auf gemeindeeigenen Flächen auszubringen. "Rettet die Bienen in Krailling" ist der Antrag überschrieben. Er greift den mit mehr als 30 Prozent hohen Zuspruch der Kraillinger Bürger beim Artenschutz-Begehren auf. Für besonders geeignet werden laut Antrag die breiten Randstreifen an der Sanatoriumswiese genannt sowie die Reservefläche auf dem Osthang des Friedhofs.

Eine Idee, die Maximiliane Mehringer vom Bund Naturschutz in Krailling allerdings für "unnötig" hält. Denn an bunten Blumenwiesen erfreue sich vielleicht der Mensch - nicht unbedingt aber das Insekt. "Krailling ist, was Arten betrifft, besonders gut dran", sagt Mehringer. Das liege vor allem daran, dass es am Ort kaum traditionelle Landwirtschaft gibt, dafür umso mehr Mähwiesen und Magerrasen. Sie hoffe nicht, dass nun versehentlich natürliche Magerrasen umgegraben werden, "um ein paar Flächen ein wenig bunter zu machen". Viel wichtiger sei die Pflege der bestehenden Biotope, erklärt sie.

© SZ vom 26.02.2019 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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