Krailling:Pendler brauchen Parkplätze

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Die Gemeinde Krailling will im Gewerbegebiet KIM als schnelle provisorische Lösung 110 Stellplätze bauen

Von Blanche Mamer, Krailling

Die Parkplatzsituation im und um das Kraillinger Gewerbegebiet KIM ist desolat. Da auf den meisten KIM-Grundstücken größer gebaut werden darf, um Firmenerweiterungen zu ermöglichen, zeigt sich jetzt, dass der Platz für die zusätzlichen Stellplätze fehlt. "Wir bekommen täglich massive Beschwerden von den Firmen. Die müssen wir ernst nehmen, also haben wir zwei provisorische Lösungen überlegt", sagte Bürgermeisterin Christine Borst am Dienstag in der Gemeinderatssitzung.

Derzeit parken viele Pendler und Kunden ihre Fahrzeuge entlang der Pentenrieder Straße. Doch damit wird Schluss sein, sobald der erste Schnee kommt, sagte Borst. Die zwei Provisorien, die kurzfristig eingerichtet werden können, sind Schrägparkflächen parallel zum Fußweg östlich der Lise Meitner Straße, am Rand des Antennenfeldes, sowie weitere 60 Stellplätze auf dem Areal des ehemaligen Tanklagers.

An der Lise Meitner Straße können laut Bauamtsleiter Helmut Mayer durch simples Anschieben der dünnen Humusschicht auf dem Kiesunterbau der ehemaligen Fahrstraße 50 Stellplätze geschaffen werden. Der Zaun um das frühere Bundeswehr-Gelände werde entfernt, der Waldrain möglichst nicht angegriffen, sagte er. Der hohe Zaun müsse auf jeden Fall abgebaut werden, sagte Borst. Von der Forstbehörde sei bereits moniert worden, dass der Zaun entfernt werden müsse, da der Wald öffentlich zugänglich sein solle. Es handelt sich um einen etwa zwei Meter hohen Schutzzaun mit Stacheldrahtabschluss aus der Zeit der militärischen Nutzung. Allerdings stellt sich damit ein neues Problem: Ganz ohne Zaun geht es nicht, denn seit vielen Jahren leben wilde Mufflons im Antennenfeld. Es muss also ein Wildzaun errichtet werden, damit die Wildschafe weder auf die Straße rennen, noch in die angrenzenden Wälder entkommen können.

Kritisch sieht Gemeinderat Rudolf Heidrich (FBK) den Vorschlag. Die Randbäume seien intakt, er sei gegen den Antrag, wenn für die Parkplätze die Wurzelbereiche beschädigt würden. Bisher sei man sich doch einig gewesen, dass der Waldrand geschützt werden müsse. Er bezweifelte die Richtigkeit von Mayers Aussage, dass die Distanz zum Waldrand zehn Meter betrage und beantragte einen Ortstermin, damit die Gemeinderäte sich ein Bild machen könnten. Borst betonte, man habe sich die Stelle genau angeschaut, nun sei noch eine Beratung mit der Forstbehörde geplant. "Wir brauchen eine Interimslösung. Wir müssen den Firmen signalisieren, dass wir ihre Probleme ernst nehmen", sagte Eleonore Zwißler (CSU). Werner Engl (Grüne) wies darauf hin, dass laut Luftbild der Platz nicht ausreiche. Adrienne Akontz schlug vor, die Breite des vorhandenen Kiesunterbaus zu prüfen. Wenn der Streifen ausreiche, könne man zustimmen, jedoch nicht, wenn die Parkplätze die Baumwurzeln tangierten. Zudem müsse man die Provisorien mit der dauerhaften Lösung verknüpfen; sobald das Parkdeck stehe, müssen die Notlösungen zurückgebaut werden. Die Überprüfung und die Begrenzung auf ein Jahr wurde mit großer Mehrheit angenommen.

Ob der Bauhof die Stellplätze noch vor Weihnachten herstellen kann, ist ungewiss. Für das Parkhausvorhaben von Eos gebe es eine Absichtserklärung, aber noch keinen Bauantrag, sagte Borst. Die Gemeinde hat zudem vor, ein mehrstöckiges Parkhaus auf dem Kasino-Gelände zu errichten und es privat betreiben und vermieten zu lassen.

© SZ vom 15.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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