Krailling:Ortsmitte wird umgestaltet

Lesezeit: 1 min

Ferienausschuss stimmt dem Bebauungsplan zu

Von Carolin Fries, Krailling

Jetzt gibt es kein Zurück mehr: Der Kraillinger Ferienausschuss hat am Dienstag den Bebauungsplan zur Neugestaltung der südlichen Ortsmitte beschlossen. Damit können die bereits vor acht Jahren begonnenen Planungen umgesetzt werden. Rund um die Margaretenstraße soll ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen, dessen Zentrum im Süden der Paulhanplatz ist. Immer wieder gab es Proteste gegen die Pläne der Gemeinde; insbesondere die Umgestaltung des Paulhanplatzes, auf den der Wochenmarkt ziehen soll, stößt auf Kritik. Aber auch der Straßenbelag mit Granitpflaster ist umstritten. Dinge, auf die in der Ausführungsplanung noch eingegangen werden kann, wie André Krimbacher vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum sagte.

Dass über Details noch einmal gesprochen werden wird, steht außer Frage. Am Freitag haben die ehemaligen Gemeinderätinnen Waltraud Asam und Edith Sassen im Rathaus 195 Unterschriften für den Antrag auf eine Bürgerversammlung an den Geschäftsleiter Franz Wolfrum übergeben. Am Dienstag dann weitere 164 Unterschriften, womit das Quorum erreicht ist und Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) innerhalb der kommenden drei Monate eine Bürgerversammlung abhalten muss. Waltraud Asam kündigte bereits Anträge zur Ausführung der Ortsmitte-Planung für die Bürgerversammlung an. Sie wirft der Gemeinde vor, die Bürgernicht ausreichend informiert zu haben.

SPD-Gemeinderat Stephan Bock schloss sich dem an und forderte die Verwaltung am Dienstag auf, Vorschläge zu machen, wie man die Bürger im weiteren Prozess besser einbinden könne. Mathias Walterspiel (CSU) hielt dagegen. "Wir haben die Auflagen der Bürgerbeteiligung formell übererfüllt", sagte er. "Alles ist für jeden einsehbar. Perfekter geht's gar nicht." Auch Dietlind Freyer-Zacherl (FBK) betonte, es sei genügend Zeit gewesen, sich zu informieren.

Zuletzt hatten die Gegner gehofft, dass eine Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege das Vorhaben noch stoppen könnte. Die Behörde wies die Gemeinde auf ein bereits kartiertes Bodendenkmal im Bereich der Bücherei und Linnermühle hin. Für Bodeneingriffe in diesem etwa 0,08 Hektar großen Quartier bedarf es einer sogenannten Grabungserlaubnis, welche laut Krimbacher aber erteilt würde. Sollten Spuren von Siedlungen aus der Latènezeit, der römischen Kaiserzeit und des frühen Mittelalters oder des alten Hofmarkschlosses gefunden werden, muss die Gemeinde die Untere Denkmalschutzbehörde einschalten.

© SZ vom 16.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: