Krailling:Ökologische Nahversorgung

Es ist der große Wunsch aller Eltern: Nach 20 Jahren von den Kindern zu hören, dass sie es eigentlich ganz gut gemacht haben mit der Erziehung. Ähnlich erging es zuletzt dem Kraillinger Gemeinderat. Sie durften sich anhören, dass die ökologische Energieversorgung des Gewerbegebiets Kraillinger Innovationsmeile (KIM), für die sich die Gemeinde 1998 entschieden hatte, eine gute Entscheidung war - an der man auch heute nicht rütteln sollte.

Damals hatte sich die Gemeinde auf eine Nahversorgung mit einem Blockheizkraftwerk entschieden, welches in zwei Kesseln Hackschnitzel verbrennt. Um den Spitzenverbrauch zu decken, wurde ein zusätzlicher Öl-Heizkessel installiert. Der Betrieb wurde als Konzession ausgeschrieben. Im Juli 2018 nun endet der Vertrag, die Anlage geht wieder auf die Gemeinde über, welche eine Restwertentschädigung in Höhe von 150 000 Euro leisten muss. Das Gremium wollte nun wissen, ob es sinnvoll ist, die Konzession erneut auszuschreiben, die Anlage selbst zu betreiben oder ob zunächst einmal aufwendige Sanierungsmaßnahmen nötig sind. Das Ergebnis der beauftragten Energieberatung hätte besser nicht sein können: Die bisherige Lösung war und ist ökologisch und wirtschaftlich gut. Sie empfahl der Gemeinde, das Heizwerk mit modernisierten Hackschnitzelkesseln und einem modernen Ölkessel weiterzubetreiben und die Ölkessel-Laufzeit auf ein Minimum zu reduzieren. Als künftige Betriebsform schlugen sie erneut eine Konzessionsvergabe vor. In der Ausschreibung könne man die erforderliche Regionalität der Hackschnitzel fordern. Aktuell liefert die Waldbesitzervereinigung Weilheim/Schongau das Brennmaterial. Auf die Nachfrage, ob sich auch die neuen Unternehmen in der Lise-Meitner-Straße an die Nahversorgung anschließen ließen, verneinten die Berater.

© SZ vom 04.05.2017 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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