Krailling:Lieber ein Laden

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Gemeinderäte wollen eine lebendige Margaretenstraße

Von Christiane Bracht, Krailling

Den Traum von einem kleinen Laden an der Margaretenstraße gegenüber vom Alten Wirt, dort wo früher einmal der Schleckermarkt war, wollen die Kraillinger Gemeinderäte auch nach dem zweiten Gutachten nicht aufgeben. So wie das erste, empfiehlt auch dieses der Kommune, das Gewerbe lieber an einem Fleck - nämlich der südlichen Margaretenstraße - zu konzentrieren, um die Geschäfte dort nicht zu schwächen. Doch nachdem die Drogerie an der Kreuzung mit der Würmbrücke früher sehr beliebt war, überzeugt das die Gemeinderäte nicht besonders - zumal in unmittelbarer Nähe auf der Sanftlwiese, auf dem Braungrundstück und ein paar Häuser weiter, dort wo momentan noch die alten Sozialbauten aus den 1950er Jahren stehen, demnächst zahlreiche Wohnungen errichtet werden.

Auch dass der Investor ausrichten ließ, auf sein Angebot habe sich nur eine Praxis gemeldet, bewegte die Mehrheit nicht dazu umzuschwenken. Die Option, dass in dem geplanten Neubau Gewerbe einziehen kann, soll auf jeden Fall erhalten bleiben, auch wenn das Haus deshalb höher wird. Für Läden im Erdgeschoss muss die Raumhöhe nämlich mindestens drei Meter betragen, für Wohnungen reicht ein halber Meter weniger. "Ich würde auch Arztpraxen, eine Näherei, eine Kanzlei oder einen Raumausstatter akzeptieren", sagte Matthias Walterspiel (CSU).

Nach den derzeitigen Entwürfen soll der Investor vorne an der Margaretenstraße einen dreistöckigen Riegel hinstellen dürfen. Darin soll die Einfahrt zur Tiefgarage integriert sein. Auf diese Weise kann man die Bäume, die an der Grenze zum Feuerwehrgrundstück stehen, erhalten. Eine Einfahrt im hinteren Teil des Areals lehnten die Gemeinderäte mit Rücksicht auf die angrenzenden Nachbarn ab, die dort ihre Gärten haben. Zudem fürchtete man, dass niemand den langen schmalen Anfahrtsweg benutzen würde, um in die Garage zu kommen und dass dann alle Autos am Straßenrand geparkt würden.

Einzig Walterspiel zeigte sich wenig begeistert von dieser Lösung: "Gegenüber ist der Alte Wirt, daneben ein denkmalgeschütztes Haus und dann erlauben wir eine Fassade, die durch die Garagenzufahrt verschandelt ist. Das ist keine Visitenkarte für Krailling", klagte er. Rudolf Heidrich (FBK) forderte breite Parkplätze in der Tiefgarage. Doch das kann die Gemeinde nicht festlegen. In zweiter Reihe sind noch zwei Häuser vorgesehen, die Balkone haben dürfen. Beim vorderen Haus sind nur Loggien erlaubt.

© SZ vom 08.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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