Kraillinger Verkehr:Kontrollen vor den Geschäften

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Kurzparkzone wird künftig überwacht

Von Christiane Bracht, Krailling

Nicht nur Temposünder können künftig in Krailling einen Strafzettel kassieren, auch Falschparker sollten auf der Hut sein. Die Gemeinde will nämlich das Aufgabengebiet der Kommunalen Verkehrsüberwachung erweitern. Seit vier Jahren wird in der Würmtalgemeinde geblitzt: 20 Stunden pro Monat. 25 000 Euro investiert Krailling jedes Jahr in die Geschwindigkeitskontrollen, aber die Ausbeute ist nicht schlecht: Einen Gewinn von rund 5000 Euro streicht die Gemeinde ein. Klar, die meisten werden auf der Pentenrieder Straße erwischt, wo Tempo 30 gilt. Doch die Fahrbahn ist schnurgerade und verleitet viele dazu, etwas mehr Gas zu geben. Anderswo werden die Messgeräte seltener aufgebaut, dafür gibt es vor allem auf der Margaretenstraße verhältnismäßig viele Temposünder, auch der Mitterweg und die Alpenstraße sind bei den Verkehrsüberwachern sehr beliebt.

Von Februar an sollen nun auch die geparkten Autos ins Visier der Kontrolleure genommen werden. Der Grund ist nicht, noch höhere Gewinne einzustreichen, betont Hauptamtsleiter Franz Wolfrum. Die Gemeinde will vielmehr die Autofahrer erziehen. Wolfrum rechnet sogar damit, dass die Gemeinde sämtliche Gewinne aus dem fließenden Verkehr in die Überwachung des ruhenden Verkehrs stecken muss. Trotzdem will man dem Drängen der Geschäftsleute an der Margaretenstraße nachgeben. "Vor den Läden kommt es immer wieder vor, dass Pkw stundenlang, oft auch tagelang in der Kurzparkzone abgestellt werden und so die Kunden erheblich behindern", klagen sie.

Beschwerden hat es laut Wolfrum zwar schon immer gegeben, doch seit die Städteplaner ihre Ideen von einer verkehrsberuhigten Margaretenstraße kundgetan haben und dabei erwähnten, dass dafür etwa neun Parkplätze ersatzlos gestrichen werden müssten, um eine gute Gliederung des Straßenraums zu bekommen, rebellieren die Geschäftsleute, auch wenn klar ist, dass die Pläne so wohl nie umgesetzt werden.

Immer öfter kämen Kunden, die eine halbe Stunde nach einem Parkplatz suchen mussten und deshalb genervt sind, monieren sie. Und die Furcht, dass manch einer sich woanders umschauen wird, wo man bequem mit dem Auto vor der Ladentür parken kann, ist groß in Krailling. Auch in Planegg wird übrigens schon seit längerem die Parkdisziplin der Autofahrer überprüft.

© SZ vom 16.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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