Krailling:Investition in die Zukunft

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Heizkraftwerk wechselt den Betreiber

Von Michael Berzl, Krailling

Fast 60 Betriebe im Kraillinger Gewerbegebiet werden von einem Heizkraftwerk mit Wärme versorgt. Bisher hatte die Firma "Südwärme" aus Unterschleißheim die Anlage betrieben, bei einer europaweiten Ausschreibung hat nun aber die Baywa das bessere Angebot gemacht und übernimmt den Betrieb. Der neue Pächter muss gleich kräftig investieren: Beide Heizkessel und - im nächsten Jahr - die Fördertechnik für den Brennstoff müssen erneuert werden. Das war Bedingung in der Ausschreibung.

Umfangreiche Sanierungsarbeiten und Erweiterungsbauten kündigte Carsten Schaefer an, der Geschäftsführer der Energie-Dienstleistungsgesellschaft der Baywa. "Damit machen wir das Heizwerk zukunftsfähig", erklärte er bei einem offiziellen Übergabetermin mit der Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst.

Für den Umbau ist die Zeit von Frühsommer bis Oktober vorgesehen - und das bei laufendem Betrieb. Ersatzweise wird dann ein Ölkessel eingesetzt, obwohl in den Sommermonaten zumeist kaum Wärmeenergie benötigt wird. Für die Kunden werde es jedenfalls keine Einschränkungen geben, sicherte Schaefer zu.

Als die Anlage mit einer Leistung von 2000 Kilowatt vor 20 Jahre gebaut wurde, galt sie als hochmodern, wegen des urspünglich installierten Stirling-Motors, der sich aber als untauglich erwies, sogar als einzigartig. Bis zu 8000 Kubikmeter Hackschnitzel, die von der Waldbesitzervereinigung geliefert werden, werden nun in den Öfen verbrannt, um damit Wasser zu erwärmen. Über ein insgesamt 2,8 Kilometer langes Leitungsnetz wird es an die Abnehmer verteilt.

Für die Baywa ist es bereits der 50. Heizwärme-Standort in Süddeutschland. Ähnliche Anlagen betreibt das Unternehmen zum Beispiel in der Justizvollzugsanstalt Straubing und im Gasthaus Aumeister im Englischen Garten. Dazu kommen kleinere Nahwärmeversorgungen, etwa für Schulen oder Rathäuser. Das Interesse an der Kraillinger Anlage war zwar ursprünglich groß, Bewerbungen haben letztlich aber nur der bisherige und der neue Betreiber abgegeben. Der neue Vertrag läuft nun wieder 20 Jahre.

© SZ vom 30.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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