Krailling:Grüne schalten Regierung ein

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Eos-Erweiterung in der KIM soll behördlich geprüft werden

Von Carolin Fries, Krailling

Die Grünen in Krailling befürchten, dass mit der Eos-Erweiterung im Gewerbegebiet KIM die umgebende Natur unwiederbringlich geschädigt wird. Sie haben sich darum mit der Bitte um eine Beurteilung an die Regierung von Oberbayern gewandt. "Ist Ihnen überhaupt bekannt, was hier passiert"?, heißt es in dem Schreiben.

Das Laser-Sinter-Unternehmen plant ein Gebäude mit einer Breite von etwa 134 Metern, einer Tiefe von etwa 60 Metern und einer Höhe von etwa 18,5 Metern zu errichten. 750 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, womit der Weltmarktführer im industriellen 3D-Druck seine Belegschaft in den kommenden Jahren verdoppeln will. Der Gemeinderat hat dem Vorhaben des stärkten Gewerbesteuerzahlers in der Gemeinde grünes Licht gegeben, wenngleich immer wieder Fragen und Zweifel auftauchen - etwa wenn es darum geht, über welche Straßen die zusätzlichen Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz ansteuern sollen und ob Krailling nun zusätzliche Kita-Plätze braucht. Insbesondere aber der massive Eingriff in die Natur sorgt regelmäßig für Diskussionen. So werden geschützte und vom Aussterben bedrohte Arten wie die Zauneidechse und das Waldwiesenvögelchen verdrängt.

Zum Erhalt der seltenen Vorkommen sind in Krailling umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen geplant. "Es gibt Konflikte, aber die sind lösbar", hatte Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) die Lage im Verfahren eingeordnet. Grünen-Fraktionssprecher Werner Engl indes weist in seinem Schreiben an die Regierung darauf hin, dass es "nach Aussagen der Planer keine Erfahrungswerte zur Funktionsfähigkeit" solcher Ausgleichsmaßnahmen gäbe. Er ruft die übergeordnete Behörde auf, zu prüfen, ob ein privatwirtschaftliches Vorhaben überhaupt in den Lebensraum einer so seltenen Art eingreifen kann - schließlich gebe es nurmehr in zwei Bundesländern Vorkommen des Waldwiesenvögelchens. Er fordert zudem eine Überprüfung von Alternativstandorten, nachdem die Gemeinde dies nicht getan hätte. Für Engl geht es um einen "Lebensraum von landesweiter Bedeutung".

© SZ vom 12.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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