Krailling:Funkmast auf Sportgelände

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Gutachter schlägt diesen Standort in Krailling vor

Von Christiane Bracht, Krailling

Krailling duldet keine neue Mobilfunkantenne an der Bergstraße 24a. Das will der Gemeinderat jetzt im Bebauungsplan festschreiben. Vodafone wollte an der Stelle einen neuen Masten aufstellen, um sein Netz zu verbessern und zu modernisieren. Auf das Angebot der Gemeinde gemeinsam einen anderen Standort zu finden, hatte das Unternehmen vergangenes Jahr nicht reagiert. Deshalb erließ Krailling sicherheitshalber eine Veränderungssperre und holte sich fachmännischen Rat vom Umweltinstitut München. Die Gemeinderäte einigten sich schnell nach Gräfelfinger Vorbild vorzugehen und Positivstandorte auszuwählen, die sie dem Unternehmen als Alternative präsentieren wollten. Denn einfach ablehnen können sie den Wunsch von Vodafone, einen neuen Masten aufzustellen, nicht.

Im Rahmen einer ersten Untersuchung hat der Physiker Hans Ulrich-Raithel nun verschiedene Standorte entlang der Bahnlinie untersucht, drei auf der östlichen Seite, vier im Westen. Doch nur einer scheint wirklich optimal: Am Sportgelände des TV Planegg-Krailling. Ob der Verein freilich sein Areal dafür hergibt, ist noch offen. Die meisten anderen Standorte haben das Problem, dass der Kraillinger Westen nicht so gut versorgt wäre. Das Wäldchen zwischen Sportplatz und Klein-Hollywood schluckt die Strahlen. Auch auf dem Dach der Bergstraße 24a wäre dies übrigens der Fall. Es müssten laut Ulrich-Raithel noch Frequenzen zugeschaltet werden, weil der Mast dort überlastet wäre. Auch südlich der Pentenrieder Straße könnten die Kunden nicht mehr viel erwarten. Um Apps für Smartphones nutzen zu können, brauchen sie inzwischen mehr Leistung als früher.

Bei der Untersuchung des Umweltinstituts München war aber nicht nur die flächendeckende Versorgung der Kunden wichtig, es sollte auch die elektromagnetische Strahlung minimiert werden. Das wäre auf dem Sportplatzgelände laut Ulrich-Raithel der Fall. Für einen neuen Mast beim TV spricht übrigens auch, dass, anders als bei den Alternativen, keine Herausnahme aus dem Landschaftsschutz nötig wäre. Dem Physiker schwebt vor, dass der Mast 37 Meter hoch werden soll, damit würde er den Wald um fünf Meter überragen. Das störe aber nicht. Die Gemeinde will nun mit dem TV Planegg-Krailling verhandeln.

© SZ vom 23.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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