Krailling:Frischer Wind im Gartenbauverein

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Der Vorstand des Gartenbauvereins mit der Kreisvorsitzenden Anna Neppel (v. li): Helmut Schmidbartl, Heidi Weigert, Heinz Gießler und Wolfgang Altmann. (Foto: Georgine Treybal)

Heidi Weigert übernimmt das Amt der Vorsitzenden, nachdem Helmut Seibert nach 26 Jahren nicht mehr kandidiert hatte. Altbürgermeister Dieter Hager erinnert an die Entstehungsgeschichte des Erlebnisgartens

Von Blanche Mamer, Krailling

Nach 26 Jahren ist der 83-jährige Helmut Seibert am Montag von der Mitgliederversammlung des Kraillinger Gartenbau- und Landespflegevereins als Vorsitzender verabschiedet worden. Er hatte schon mehrfach seinen Rücktritt angekündigt und diesen nun wahr gemacht, jedoch angeboten, kommissarisch bis zur Jahreshauptversammlung 2018 weiterzumachen, falls kein neuer Vorstand zustande käme. Doch das ist nicht nötig. Es konnte ein Vorstand gewählt werden, der sich nun "als Team auch um den Natur- und Erlebnisgarten kümmern" wird, wie die neue Vorsitzende Heidi Weigert betont. Sie ist von 63 der 64 Anwesenden in das Amt gewählt worden. Zweiter Vorsitzender ist Heinz Gießler, Helmut Schmidbartl, der sein Amt als Schriftführer niedergelegt hat, wird Kassier, Wolfgang Altmann übernimmt die Aufgabe des Schriftführers. Alle Kandidaten sind einstimmig gewählt worden. Beisitzer sind: Manfred Kink, Michael Richwalsky, Herbert Meindl, Richard Gebendorfer und Franz Heller.

"Ich freue mich auf den Neuanfang", sagte Weigert. Sie war bereits in der Versammlung in diesem Frühjahr Stellvertreterin geworden, nachdem Seibert noch einmal für den Vorsitz kandidiert hatte. Weigert, die Witwe des ehemaligen zweiten Bürgermeisters Peter Weigert, ist in Krailling sehr bekannt, unter anderem als ehrenamtliche Wetterbeobachterin und Niederschlagsmelderin und als Mitorganisatorin des Kraillinger Kulturmittags. Im Gartenbauverein ist sie seit 2003. In den kommenden Tagen wollen sich die neuen Vorständler zusammensetzen und gemeinsam die künftigen Aufgaben angehen, sagte sie. Die Mitgliederversammlung, an der neben Bürgermeisterin Christine Borst auch Altbürgermeister Dieter Hager und die Andechser Bürgermeisterin Anna Neppel in ihrer Funktion als Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine im Landkreis teilnahmen, war mit 64 von 282 Mitgliedern sehr gut besucht. Sie stand ganz im Zeichen der Verabschiedung Seiberts. Nachdem er selbst auf seine Verdienste bei der Gestaltung des Natur- und Erlebnisgartens auf der Sanatoriumswiese eingegangen war, berichtete Altbürgermeister Hager über die gemeinsamen Bemühungen, das Projekt auf die Beine zu stellen.

Nachdem Hager den Bauhof und die Fläche von 26 Hektar vom Kloster Maria Eich gepachtet hatte, überließ er dem Verein ein Grundstück, um Obstbäume zu pflanzen, einen Bauerngarten mit Gemüse-, Salat- und Blumenbeeten anzulegen, einen Teich zu graben und Bänke aufzustellen. Dazu war ein Gartenhaus geplant, ebenso ein Bienenhaus. Für Bienenzüchter Anton Niest die Gelegenheit, den Film "Wunderland der Bienen" zu zeigen und über seine 24 Völker zu informieren. "Wir haben keinen Pachtvertrag, wir haben uns per Handschlag verständigt, etwas Gscheits daraus zu machen", erklärte Hager und zeigte sich hochzufrieden mit dem Erreichten.

"Wir haben uns zuerst gar nicht gemocht", stellte Christine Borst fest. Als sie das Kult Art-Festival organisieren wollte, kollidierte dies mit dem Wochenend-Würstlbraten in Seiberts Erlebnisgarten. Doch dann stellte sich heraus, dass sich beide Veranstaltungen ergänzten: Die Gartler schauten beim Kult-Art vorbei, die Kunstfreunde folgten dem Duft der Bratwurst.

© SZ vom 08.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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