Krailling:Forschung statt Freizeitsport

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Die Firma EOS in der KIM darf weiter wachsen

Von Carolin Fries, Krailling

Jetzt geht dann erst einmal nichts mehr: Der Kraillinger Bauausschuss hat am Dienstagabend den Weg für die Bebauung der letzten, bislang noch nicht gewerblich genutzten Fläche in der Kraillinger Innovationsmeile (KIM), geebnet. Konkret geht es um ein etwa 1,6 Hektar großes Areal nördlich des Robert-Stirling-Rings. Die hierfür erforderliche Billigung zur Änderung des Flächennutzungsplanes erfolgte ohne größere Diskussion. Damit beginnt fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem entsprechenden Grundsatzbeschluss des Gemeinderats das öffentliche Auslegungsverfahren. In wenigen Monaten könnten dann die Bagger anrollen.

Auf der überplanten Fläche befindet sich ein früherer Militärsportplatz, der sporadisch von Freizeitsportlern genutzt wird, wie Bauamtsleiter Helmut Mayer sagte. Vereine nutzten das Gelände nicht, weil die Anlage nicht mehr auf dem neuesten Stand sei. Für eine Partie Fußball freilich habe der Platz stets gereicht. Die Freizeitkicker allerdings werden sich laut Mayer nun nach einem anderen Bolzplatz umsehen müssen und an den Osthang oder auf die Sanatoriumswiese ausweichen. Auch die bei Jugendlichen beliebte Skateranlage soll umziehen. Anstatt geskatet und gekickt soll auf der Fläche in der KIM künftig geforscht werden: Die Firma EOS will sich hier vergrößern.

Das Laser-Sinter-Unternehmen mit aktuell 570 Mitarbeitern in Krailling baut zwar derzeit ein Gebäude für zusätzliche 200 Mitarbeiter, braucht aber noch mehr Platz. Deshalb sollen bereits im kommenden Jahr neue Räume für Forschung und Entwicklung entstehen. Der geplante Bau soll zum Wald hin offen gestaltet werden. Zudem hat das Unternehmen der Gemeinde zugesichert, die Mitarbeiter vorrangig aus der Region gewinnen zu wollen. Hintergrund dafür dürfte das massive Parkplatz-Problem in der KIM sein. Offenbar will die Firma auch die Fahrkosten übernehmen, wenn der öffentliche Nahverkehr genutzt wird.

Was die angrenzenden Biotope betrifft, so kam der Bauausschuss überein, diese im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes zu belassen. Als solche seien sie in der Planung dargestellt und kämen bei etwaigen Änderungen immer mit auf den Tisch, erklärte Helmut Mayer. Geschützt seien die Biotope obendrein durch das Naturschutzgesetz.

© SZ vom 19.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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