Krailling:Eine Frage des Geldes

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Gemeinde Krailling sucht Träger für Betreutes Wohnen

Von annette Jäger, Krailling

Wie viel Betreuung beim Betreuten Wohnen angeboten wird, ist eine Frage der Kosten. Das wurde in der Sitzung des Kraillinger Gemeinderats deutlich. Die Diakonie Fürstenfeldbruck sowie die Caritas stellten ihr Konzept für das Betreute Wohnen-Projekt in der Margaretenstraße vor. Im Angebot sind zehn oder bis zu 25 Stunden Betreuung pro Woche - für Bewohner würde dies 90 oder knapp 200 Euro im Monat bedeuten.

Die Kraillinger wollen Betreutes Wohnen in der Margaretenstraße umsetzen und suchen dafür einen geeigneten Träger. Nachdem sich vor kurzem das Bayerische Rote Kreuz (BRK) vorgestellt hatte, kamen nun die Diakonie und die Caritas in die Sitzung. Die Diakonie - der soziale Arm der evangelischen Kirche, wie Vorstand Thomas Behr es ausdrückte - erwies sich als erfahrener potenzieller Partner. Die Diakonie betreut seit 30 Jahren 44 Wohnungen. Betreutes Wohnen bedeutet, dass ein Sozialarbeiter ein bestimmtes Stundenkontingent pro Woche als Unterstützung zur Verfügung steht, dass es einen Hausnotruf gibt und je nach Wunsch zusätzliche Dienste wie ein Wäscheservice, Essen auf Rädern oder ein Hausmeisterdienst dazu gebucht werden kann. Die Diakonie würde die Betreuung von Puchheim aus steuern und schlug eine Sozialbetreuung von zehn Stunden pro Woche vor, für die - inklusive Hausnotruf - 90 Euro im Monat pro Bewohner anfallen würden.

Die Vertreter der Caritas, die auch Träger des Alten- und Pflegeheims in Maria-Eich ist, schlug das doppelte Stundenkontingent vor, jedoch auch gut zum doppelten Preis. Eine Einzelperson würde 198 Euro bezahlen, der Ehepartner weitere 98 Euro im Monat. Die Caritas warb mit der räumlichen Nähe zum Betreuten Wohnen in der Margaretenstraße. So könnten die Bewohner auch Freizeitangebote und Veranstaltungen des Altenheims in Anspruch nehmen.

Die Anbindung an das Altenheim sei auch insofern gut, als dass Bewohner des Betreuten Wohnens spontan eine Kurzzeit- oder Tagespflege in Anspruch nehmen könnten. Die Kosten hielt Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) für die Margaretenstraße tendenziell für zu hoch. Adrienne Akontz (Grüne) schlug vor, dass der Sozialarbeiter des Betreuten Wohnens auch Ansprechpartner für andere Bürger sein könnte und hier eine Art Sozialstation geschaffen werden könnte. Eine Entscheidung, welcher Träger es wird, ist nicht gefallen.

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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