Krailling:Der Caritas pressiert's

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Verband muss sein Altenheim umstrukturieren und will bauen

Der Kraillinger Bauausschuss hat am Dienstag den Weg für ein Betreutes Wohnen südlich vom Caritas-Altenheim frei gemacht. 5000 Quadratmeter sind nun dafür vorgesehen. 40 Wohnungen sollen dort entstehen. Das Projekt wird von der Herrmann-und-Charlotte-Schober-Stiftung finanziell unterstützt. Die Caritas dringt jedoch auf eine schnelle Realisierung. Denn sie muss ihr Haus relativ schnell umstrukturieren. Die Gesetze haben sich geändert und das bedeutet, dass man Einiges zügig anpassen muss. Damit niemand unvorhergesehen Kapital aus dem Bauland schlagen kann, hat die Gemeinde die Fläche als "Gemeinbedarf: Altenwohnungen" im Flächennutzungsplan festgeschrieben.

Bei der Gelegenheit will die Gemeinde aber auch eine weitere Fläche aus dem Landschaftsschutz herausnehmen lassen. Es handelt sich um 10 000 Quadratmeter zwischen Altenheim und Sportplatz. Noch steht dort ein dünner Fichtenwald. Künftig plant Krailling dort Sozialen Wohnungsbau. Auch das soll festgeschrieben werden in den Plänen. Man will unbedingt Platz schaffen, zum Beispiel für das Pflegepersonal, das im Altenheim arbeitet, wenig verdient und sich auf dem freien Wohnungsmarkt in Krailling keine Unterkunft leisten kann. Außerdem sieht der Gemeinderat, dass man sich über kurz oder lang um die Flüchtlinge kümmern muss, die nun in die Containeranlage eingezogen sind. Wenn diese erst anerkannt sind, müssen sie dort ausziehen und sich eine Wohnung suchen. Die Gemeinden sind gehalten, für sie Unterkünfte zu schaffen. Sebastian Sefzig (FDP) wollte zwar noch deutlich mehr Flächen aus Landschaftsschutz und Bannwald herausnehmen lassen, um eine Planung für die nächsten 20 Jahre in Angriff zu nehmen, doch die Mehrheit des Gemeinderats war dagegen. Man fürchtet auch, dass eine solche großzügige Planung in der Bevölkerung nicht unbedingt auf ein positives Echo trifft. Die Pläne der Caritas könnten dann unnötig lange verzögert werden. Deshalb hat man sich nur auf diese beiden Flächen geeinigt. Wenn das faunistische Gutachten, das angefertigt werden muss, keine Hindernisse in sich birgt, kann 2017 mit dem Bau begonnen werden.

© SZ vom 14.07.2016 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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