"Wir müssen in der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen tätig werden", sagte Bürgermeisterin Christine Borst am Dienstag in der Gemeinderatssitzung und schlug ein Gelände am Bauhof als Standort für Container vor. Berechnet auf seine 7663 Einwohner müsste Krailling nämlich 52 Flüchtlinge aufgenommen haben, bis jetzt sind es aber erst 17 Asylsuchende. Und auch für sie müssen neue Unterkünfte gefunden werden, da die Wohnungen des Zweckverbands Wohnen in der Margarethenstraße demnächst abgerissen werden.
Landrat Karl Roth hatte bei allen Kommunen angefragt, welche gemeindeeigenen Grundstücke für Modulbauten in Frage kämen. Beim Kraillinger Bauhof besteht jedoch noch ein kleines Problem: Die Gemeinde muss das Grundstück erst erwerben. "Der Kauf ist längst beschlossen", sagte Borst dazu in der Sitzung. Es gehe nur noch um den Verwaltungsakt, beruhigte sie. Bisher hatte die Gemeinde das 10 000 Quadratmeter große Areal an der Pentenrieder Straße gepachtet. Ein Zehntel davon, 1000 Quadratmeter, soll auf vorerst sieben Jahre für die Unterbringung von Flüchtlingen bereit gestellt werden. Borst betonte, das Grundstück sei erschlossen, auch die Infrastruktur sei vorhanden, die Bus-Anbindung ans Ortszentrum gewährleistet. Alternativen gibt es nicht. Die Maibaumwiese mit angrenzendem Grundstück, wie Imme Kaiser (Grüne) vorschlug, sei mit 550 Quadratmeter zu klein, die Container zwischen die Häuser einzuzwängen, sei keine Lösung, so Borst.
Ob Krailling bis Jahresende sein errechnetes Soll von 71 Flüchtlingen erreicht, ist aber keineswegs sicher. Denn es gibt Fristen für die Genehmigungen, zudem herrscht derzeit ein Mangel an Containern. Eins hat die Gemeinderäte beruhigt: Die Baukosten trägt das Landratsamt. An der Finanzierung einer zusätzlichen Mitarbeiterin für die Würmtal-Insel, die vor allem die Arbeit der Helferkreise koordiniert, muss sich die Gemeinde beteiligen.