Kommentar:Eine Frist, die Klarheit schafft

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Bürgermeisterin Eva John soll endlich sagen, was sie will

Von Wolfgang Prochaska

Endlich! Man muss es so direkt formulieren. Ja, endlich hat Landrat Karl Roth bei den Verhandlungen um das Grundstück für eine Fachoberschule der Starnberger Bürgermeisterin Eva John eine Frist gesetzt. Bis zur Sommerpause soll sie sich mit dem Stadtrat entscheiden, ob sie in ihrer Stadt eine Fachoberschule haben möchte oder nicht. Der Grund, warum der Landrat erst nach 18-monatigen Verhandlungen die Starnberger Bürgermeisterin unter Druck setzt, mag der Tatsache geschuldet sein, dass er liebend gern Starnberg als Standort für eine Fachoberschule hätte. Es ist ein vernünftiger Gedanke, in der Kreisstadt diesen Schultyp anzusiedeln, zumal Roth noch gut in Erinnerung hat, wie Gilching, das eigentlich vom Kreistag dazu ausersehen war, bei den potenziellen Schülerzahlen schwächelte und ausschied. Auch die Lage des Grundstücks gleich neben dem Bahnhof Starnberg Nord ist optimal; weniger gut ist die Größe des Areals, aber es gibt nun mal im Landkreis keine idealen Flächen für größere Einrichtungen mehr. Ob Ablehnung oder Zustimmung: Auf jeden Fall wird dann Klarheit herrschen, und das traurige Gezerre um Kosten hat ein Ende. Der Kreis kann dann im Namen all der Schüler planen, für die dieser Schultyp das Sprungbrett für weitere Bildungs- und Berufsmöglichkeiten darstellt. Denn es ist nicht so, dass die FOS nur in der Kreisstadt an der richtigen Stelle stehen würde. In Gauting als neuem Standort wäre dieser Schultyp auch gut aufgehoben, zumal die 20 000-Einwohnergemeinde neben einem Gymnasium auch eine Realschule vorweisen kann und zum Schulzentrum aufstiege. Das Plazet des Kultusministeriums hat Roth schon. Es wäre nicht zum ersten Mal, dass sich Starnberg verkalkuliert.

© SZ vom 09.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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