Kolumne:Hochburg bleibt Hochburg

Lesezeit: 1 min

Die FDP ist immer noch führend, zumindest was die klangvollen Nachnamen ihrer Kandidaten betrifft

Von Eurem Nepomuk

Leute, ich weiß nicht, wie's Euch geht, aber um diese Jahreszeit spüre ich immer mein Alter. Mit meinen 173 oder 196 Lenzen bin ich ja auch kein junger Hupfer mehr. Kürzlich musste ich den Sprint auf die ausnahmsweise pünktliche S-Bahn wegen Atemnot abbrechen. Überhaupt zwickt's immer öfter in den Ecken und Enden meines Luxuskörpers. Nach und nach desertieren erst die Haare, dann die Zähne... Aber ich wollte Euch jetzt eigentlich nicht mit meinen Zipperlein langweilen. Was mich am meisten bestürzt, ist eh, wie schnell jetzt die Jahre vergehen: Kaum sind die Silvesterraketen verglüht, blinken schon wieder die Lichterketten an den Thujenhecken.

Da ist es doch schön beruhigend, dass in dieser raschlebigen Zeit manche Dinge über Äonen hinweg Bestand haben. Nehmen wir etwa die FDP im Landkreis. Gut, es ist schon ein paar Wimpernschläge her, dass die Partei in Starnberg ihre bundesweite Hochburg hatte und ein glattes Viertel der Wählerstimmen einstrich. Nicht nur, dass die Liberalen mit meinem alten, leider auch schon gestorbenen Spezl Widmann Rudi den Landrat stellten. Seinerzeit konnte das Fünfseenland auch mit einer leibhaftigen Bundesministerin aufwarten - und meine liebe alte Freundin, die Leutheusser-Schnarrenberger Sabine, hat ihren Job als Chefin des Justiz-Ressorts gewiss nicht schlecht gemacht. Als Kreisvorsitzende beerbte sie wieder eine Feldafinger FDP-lerin, die Friedl-Lausenmeyer Sigrid.

Was das mit Beständigkeit zu tun hat, werdet ihr Euch jetzt fragen - beide sind ja nimmer in ihren Ämtern. Da müsst Ihr bloß mal die aktuelle Kandidatenliste der Liberalen für den Starnberger Stadtrat lesen: Paola Heidtmann-Ambrosoli, Heike B. Barall-Quiring, Christine Heubeck-Schlaeger und Barbara Simons-Haasens finden sich darunter. Was die klangvollsten und buchstabenreichsten Nachnamen betrifft, ist das Fünfseenland dank unserer liberalen Politikerinnen also noch immer deutschlandweit eine FDP-Hochburg. Das bleibt eine zeitlose Gewissheit, glaubt

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: