Kolumne:Ein Herz voller Mitgefühl

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Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim kann einem echt leidtun

Von Eurem Nepomuk

Liebe Leute, ihr wisst ja, dass ich ein großes Herz hab'. Und das bezieht sich nicht auf meinen Gesundheitszustand. Ich bin topfit, sonst wäre ich nicht schon bei 17 Grad Wassertemperatur in Percha Beach schwimmen gegangen. Haben die gestaunt, die Memmen, wie zackig ich da reingesprungen bin. Herrlich. Nein, mein großes Herz empfindet Mitleid und Mitgefühl. Mit allen Verlierern und Schwerenötern dieser Welt. Also dem TSV 1860. Vielleicht manchmal sogar mit meiner Freundin Evi John, der Starnberger Bürgermeisterin, weil die nichts auf die Reihe bekommt. Und natürlich bin ich im Geiste bei all den Krötensammlern, die morgens um acht Uhr an der Weßlinger Umfahrung auf die Viecher warteten - aber die kamen einfach nicht, wie ich gehört habe.

Besonders fies es natürlich, wenn jemandem Ungemach zugefügt wird, der nichts dafür kann. Spezialisten dafür sind Politiker, wie meine liebe Freundin, die Hundesrügge Britta, die bei der Landtagskandidatur meinen Spezl und ehemaligen Wirtschaftsminister, den Zeil Martin, einfach aus dem Weg gerempelt hat. Der musste dann in der Pampa, in Weilheim, kandidieren, weil sie bei uns gewinnen wollte. Nun, hat nicht geklappt. Mein Mitleid dafür hält sich da in Grenzen.

Anders ist das bei Bernhard Sontheim, zu dem sogar der stets freundliche Landrat Carlo Roth und sein Abfall-Adlatus Peter Wiedemann böse waren. Haben sie ihn doch in eine wichtige Kommission berufen, die Kriterien für eine Müllumladestation entwerfen soll - Bernhard ist ja Tausendsassa und hat von Jazz bis Komponisten - äh, ich meine Kompost - von allem eine Ahnung. Und er ist ein Freund des aufwallenden Blutes, so kann es schon mal sein, dass er seinem Stellvertreter als Bürgermeister, dem sanften Maier Toni, richtig übers Maul fährt. Nett ist das nicht, aber so ist er halt, der Bernhard. Vielleicht hat man ihn deshalb nach nur einem Tag aus der Kommission rauszugeschmissen, weil er was gesagt hatte, was den Weßlingern nicht gefällt. Vielleicht war es aber auch nur eine reine Vorsichtsmaßnahme, weil beim Thema Müll Leisetreter gefragt sind, die niemanden vergrätzen. Wer weiß. Ich für meinen Teil geh' jetzt mit dem Bernhard Bier trinken, und ihr dürft schon mal raten, über wen wir herziehen werden, flüstert euch

© SZ vom 08.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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