Liebe Leute, wer mich kennt, weiß es: Da kann der Karren knietief im Dreck stecken - aus der Froschperspektive gibt es für mich bestimmt einen Aspekt zum Schmunzeln. Mit Corona aber tu' ich mich schwer, noch einen Anlass zum Lachen zu finden. Im Gegenteil: Immer mehr macht mich traurig.
Was mich mit am meisten bekümmert, ist der kulturelle Kahlschlag im schönen Fünfseenland. Besonders darunter leiden aber meine guten Freunde,die Kunst schaffen oder damit handeln und so mein manchmal ödes Leben bereichern. Ob Veranstalter oder Künstler, vielen kreativen Menschen steht grad das Wasser bis zum Hals. Und mit den Kiemen können die nicht atmen, das weiß ich als Wassergeist. Keine Konzerte, Ausstellungen, Messen, Märkte mehr - und die Zukunft sieht noch düsterer aus.
Da ist es schon Ironie des Schicksals, was jetzt Giancarlo Viviani und Klaus-Peter Frank widerfahren ist: Zehn Tage lang hätten sie ihre Bilder von nächster Woche an im Blauen Haus in Dießen zeigen dürfen. Aber weil das markante Bauwerk der Gemeinde für Dachdecker eingerüstet ist, müssen "fotografische und malerische Eskapaden" unterbleiben. Das Rathaus entschuldigte sich bei den Künstlern und bedauerte, übersehen zu haben, sie von den Bauarbeiten zu informieren.
Kein Versehen, sondern Absicht ist dagegen, was der Herrschinger Gemeinderat hinter verschlossenen Türen beschlossen hat. Bis 1. November werden dort keine Veranstaltungen auf öffentlichem Grund zugelassen. Keine Freiluftkonzerte am Kurparkschlösschen, kein Promenadenmarkt mit Kunsthandwerk. Nichts. Ruhe im Karton. Am Ammersee gebe es genug Gäste, soll der Tenor gewesen sein. Mag sein, aber wie sieht das im Oktober aus? Oder zur Wiesnzeit, in der Wirte Verluste der Corona-Durststrecke aufholen hätten können? Aber das Elend dieser Spezln ist wieder eine andere Geschichte. Die erzähle ich Euch irgendwann mal, verspricht