Entsorgung:Vorbild Inning

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Altholz und Rigips können nun auch in Inning entsorgt werden. Kühlschränke und Asbest sind laut Landrat Karl Roth (bei der Einweihung) nicht erlaubt. (Foto: Georgine Treybal)

Mit 14 tiefer gelegten Containern wird die Müllentsorgung im neuen Wertstoffhof der Gemeinde nun sehr komfortabel

Von Astrid Becker, Inning

Lange Jahre wurde darum gestritten, doch nun ist der Wertstoffhof an der Herrschinger Straße fertiggestellt. Am Dienstagvormittag hat der Abfallwirtschaftsverband Starnberg (Awista) das knapp 700 000 Euro teure Projekt nach einem Jahr Bauzeit eingeweiht. Die Arbeiten am neuen Bauhof der Gemeinde, der in unmittelbarer Nachbarschaft entsteht und ebenfalls heftig diskutiert wurde, sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Es war vor allem der jetzige Standort, der in der Vergangenheit immer wieder zu Auseinandersetzungen geführt hatte - auch vor Gericht. "Lang und verdrießlich" hatte Innings Bürgermeister Walter Bleimaier diese Geschichte daher schon vor einem Jahr beim Spatenstich für das Projekt genannt. Mittlerweile, so sagte er am Dienstag, sei es um dieses Thema "ruhig geworden". Vor etwa vier Jahren war klar geworden, wie marode der Bau-und Wertstoffhof in der Gartenstraße im Ortszentrum war. Schon zuvor war über dessen Enge und Lage gejammert worden - sowohl von denjenigen, die dort ihre Arbeit verrichteten als auch von denjenigen, die dort ihren Müll entsorgen mussten. Als sich herausstellte, dass nur eine schnelle Investition von 40 000 Euro das Gebäude vor der Schließung durch das Gewerbeaufsichtsamt bewahren kann, fiel 2011 die Entscheidung für einen Neubau von Bau- und Wertstoffhof, die seit 1990 auf einem Grundstück gemeinsam in der Dorfmitte untergebracht waren. Nun mussten neue geeignete Grundstücke dafür gefunden werden. Die Entscheidung fiel auf ein Areal nahe des Inninger Kreisels, das von der Staatsstraße Richtung Buch und Herrsching angefahren werden sollte. Die Gemeinde kaufte 2011 dort zwei Grundstücke, ohne zu wissen, dass dortige Flächen an einen Landwirt verpachtet waren. Die Auseinandersetzungen dazu endeten vor Gericht. Es dauerte etwa zwei Jahre, bis die Gemeinde den Pachtvertrag kündigen und über das Areal verfügen konnte. Zwischenzeitlich hatte die Bürgerinitiative für Innings Zukunft (BIZ) auch noch ein Bürgerbegehren gegen den Standort angezettelt, das am Ende jedoch der Gemeinderat als "unzulässig" abwies. Am 14. Oktober 2014 konnten dann mit dem Spatenstich die Bauarbeiten beginnen.

Ein Wunder ist es also nicht, dass der Landrat genau diesen Standort in seiner Rede am Dienstag besonders lobte und den neuen Wertstoffhof "vorbildhaft für andere neue Wertstoffhöfe im Kreis" nannte. Derzeit gibt es davon insgesamt 17, ein neues Wertstoffzentrum soll in Gilching entstehen. Ein weiteres steht ebenfalls auf der Agenda. Wo es gebaut werden kann, ist aber noch offen. Der neue Wertstoffhof in Inning wird aber wohl tatsächlich als Vorbild dienen, denn die Container - 14 statt wie früher sechs - sind tiefer gelegt und können komfortabler als bisher beladen werden: "Ich hoffe, dass dies positiv von der Bevölkerung angenommen wird", so Roth. Er kündigte für 2016 eine Erweiterung der Öffnungszeiten an - etwa am Samstag, an dem Müll nur bis 12 Uhr entsorgt werden kann. Roth: "Da fängt man aber gerade mit der Gartenarbeit an." Eine Verlängerung bis 17 Uhr sei daher wünschenswert. Bis dahin bleiben die alten Öffnungszeiten bestehen: dienstags, mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 12 Uhr.

© SZ vom 14.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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