Inning:SPD will Chefsessel erobern

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Sie arbeitet als Tagesmutter, spielt Schlagzeug und fühlt sich in Inning heimisch: Angelika Wenisch. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die einzige rote Gemeinderätin des Orts, Angelika Wenisch, kandidiert als Bürgermeisterin

Von Sabine Bader, Inning

Als Angelika Wenisch vor 19 Jahren mit ihrer Familie von München nach Inning gezogen ist, war für sie klar: Hier will ich heimisch werden. Von Anfang an interessierte sie sich für das dörfliche Leben, für die Leute. Sie wollte erfahren, was für den Ort wichtig ist, und natürlich auch, wo die Probleme liegen. Weil sie die Politik mitgestalten wollte, hat sie sich 2014 auf der SPD-Liste für den Inninger Gemeinderat aufstellen lassen und wurde gewählt. Da Wenisch die einzige Vertreterin ihrer Partei im Gemeinderat ist, hat sie eine Fraktionsgemeinschaft mit Johann Ritzer vom Bürgerblock gebildet, um in den Ausschüssen präsent zu sein. "Ich will auf dem Laufenden sein."

Seit 2016 ist Wenisch auch Inklusionsbeauftragte der Gemeinde. Als Erzieherin liegt ihr dieses Thema besonders am Herzen. Ihre eigenen drei Kinder sind bereits erwachsen, und seit mehr als 20 Jahren arbeitet Wenisch als Tagesmutter. "Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit und auf die Kinder", sagt sie.

Dennoch sucht die 53-Jährige jetzt eine neue Herausforderung. Einstimmig hat die Inninger SPD sie als Bürgermeisterkandidatin nominiert. Sollte Wenisch gewählt werden, will sie sich dafür einsetzen, in Inning generationsübergreifende Wohnprojekte zu verwirklichen. Diese seien gerade in der heutigen Zeit sinnvoller denn je. Schließlich sei es für alle beteiligten eine Win-win-Situation, wenn ein junger Mensch beispielsweise für einen älteren einkaufe und der in dieser Zeit mit dessen Kleinkind bastle. "Wir brauchen auch mehr bezahlbaren Wohnraum, um junge Leute am Ort zu halten", sagt sie. Zudem möchte sie die Inninger Ortsteile besser mit dem Hauptort verbinden, Wander- und Radwege bauen. "Ich will Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen." In Inning selbst wünscht sie sich mehr Straßenquerungen, damit die Hauptstraße sicherer wird.

Wenisch glaubt übrigens keineswegs, dass es ein Manko ist, dass sie nicht der Mehrheitspartei angehört. Schließlich gehe es bei einer Bürgermeisterwahl um die einzelnen Personen und nicht um deren Parteizugehörigkeit. Und noch etwas erzählt die Kandidatin über sich: Sie hat mit 49 Jahren angefangen, Schlagzeug zu lernen.

© SZ vom 10.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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