Inning:Späte Entscheidung

Lesezeit: 1 min

Gemeinde überträgt Beseitigung des Regenwassers an das Kommunalunternehmen AWA

Von Astrid Becker, Inning

Am Starnberger See und am Westufer des Ammersees ist es längst vollzogen: die Übertragung der Regenwasserbeseitigung von den Kommunen an das gemeindeeigene Kommunalunternehmen Ammerseer Wasser- und Abwasserbetriebe (AWA). In Inning kam dies bislang aber nicht zustande. Zwar hatte sich der Rat 2004 damit befasst, das Thema dann aber vertagt - aus gutem Grund: Bevor diese Aufgabe weitergereicht werden kann, müssen die Kanäle instandgesetzt sein, und das kostet Geld.

"Das ist keine Aufgabe, mit der man sich als Bürgermeister beliebt macht", sagte Rathauschef Walter Bleimaier auf Anfrage der SZ: "Doch irgendwann muss da mal was geschehen." Dennoch führte dieser Tagesordnungspunkt zu Diskussionen im Rat. Denn Gremiumsmitglieder wie beispielsweise Thomas Palaske, aus beruflichen Gründen selbst Experte im Tiefbau, mahnte an, genau auf die Details in der damit verbundenen neuen Satzung zu achten: "Da ist Brisanz drin, die viel Geld kosten kann."

Auch Bauamtsleiter Andreas Sauer spricht von viel Geld. Denn die Gewässer dritter Ordnung, um die es hier unter anderem geht, also Rinnsale oder Vorflutgräben, die sich bislang in der Obhut der Gemeinde befinden und nur bei starken Niederschlägen Wasser führen, kann dann die AWA künftig kostenlos nutzen. Allerdings sind diese bislang zu klein, um eine ordnungsgemäße Regenwasserbeseitigung zu garantieren. An vielen Stellen versickere das Wasser einfach im Grund. "Wir müssten diese erst einmal ertüchtigen, und das ist nicht billig", so Sauer. Wenn es um nötige Erweiterungen gehe, die auch Privatgrund betreffen können, habe es bislang immer Probleme mit Grundeigentümern gegeben, sagte er. Doch vorerst sei erst einmal ein Grundsatzbeschluss in dieser Sache fällig - den der Rat dann auch mehrheitlich fasste: Die Regenwasserbewirtschaftung wird an die AWA übertragen. Für den Unterhalt von Sickerschächten oder Straßensinkkästen bleibt aber die Gemeinde zuständig.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: