Lärmschutz am Ammersee:Ruhe, bitte!

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Stark befahrene Autobahn bei Stegen: Inning will einen Lärmaktionsplan aufstellen. (Foto: Fuchs)

Inning stellt einen Lärmaktionsplan auf. Aber dieser hat es in sich.

Von Astrid Becker, Inning

Es gibt ihn erst seit dieser Amtsperiode, den Verkehrsausschuss in der Gemeinde am Ammersee - und das aus gutem Grund: Denn in Inning leiden die Einwohner unter einer erhöhten Verkehrs- und damit auch Lärmbelastung. Dagegen entsprechende Konzepte zu erarbeiten, steht daher auch auf der Agenda des Verkehrsausschusses ganz oben.

In der jüngsten Sitzung am Donnerstag ging es daher auch um einen Lärmaktionsplan, mit dem bereits das Greifenberger Ingenieurbüro Accon beauftragt ist. Selbst Kritikern, die es in Inning dazu gibt, müsste an diesem Abend klar geworden sein: Um besagten Plan werden sie nicht herumkommen. Da sind einerseits die Belastungen der Anwohner durch die Lindauer Autobahn, andererseits durch die Staatsstraße B 471, die mitten durch die Gemeinde führt. Und da ist die "Richtlinie über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm". Der Richtlinie zufolge muss bei Hauptverkehrsstraßen mit einem Aufkommen von mehr als drei Millionen Autos im Jahr - wie in Inning mit der Lindauer Autobahn A96, der B471 und der L2067 gegeben - ein Lärmaktionsplan aufgestellt werden. Doch der hat es offenbar in sich.

Denn das damit beauftragte Büro dürfte mit seinen Optimierungsvorstellungen für Gesprächsstoff unter den Gemeinderäten und in der Verwaltung führen. So zeigte es beispielsweise klar auf, dass die Gemeinde bei der für die innerörtliche Hauptstraße, die eben gleichzeitig eine Staatsstraße ist, zuständigen Behörden auf ein Tempolimit, zumindest nachts, hinwirken könnte. Diese Hausaufgaben hatte die Gemeinde jedoch nach dem dort tödlichen Unfall Ende Juni 2014 bereits brav erledigt.

Mit einem negativen Ausgang: Eine Beschränkung der Geschwindigkeit auf Tempo 30, wie damals auch von Anwohnern gefordert, sei dort nicht zulässig. Mit dem Lärmaktionsplan könnte jedoch wieder Bewegung in die Sache kommen - ebenso wie in die ebenfalls längst erhobenen Forderungen nach lärmarmen Fahrbahnbelägen, denen bislang kaum Rechnung getragen wurde.

Der Grund dafür lag in dem bisher, vor allem von der BIZ, vorgeschlagenen Flüsterasphalt, der zwar gute Lärmwerte erbringt, aber relativ teuer ist. Mittlerweile gibt es jedoch auch andere Beläge, wie das Büro verdeutlichte, die ebenfalls gute Werte erbringen. Accon schlägt daher vor, mehrere Wochen lang die Lärmbelastung in der Gemeinde zu messen - und auf dieser Basis den Plan zu erstellen. Ob dies geschieht, wird von der Höhe der Kosten abhängen. Eine Kalkulation dafür soll nun erarbeitet werden.

© SZ vom 18.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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