Inning:Mitten auf der Trasse

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Containerdorf steht zum Teil auf der geplanten Umgehungsstraße

Von Astrid Becker, Inning

Wenn es um den Verkehr in Inning geht, ist die Gemeinde offenbar noch immer in zwei Lager gespalten. Während die einen den Bau einer Umgehungsstraße fordern, lehnen die anderen diese, vor allem der Trassenführung wegen, strikt ab. Die Befürworter einer Entlastungsstraße wollen nun einen neuen Bürgerentscheid anzetteln und am Freitag 740 Unterschriften an Bürgermeister Walter Bleimaier übergeben. Dieser allerdings räumt der Realisierung einer Umfahrung zumindest für die nächsten Jahre nur wenig Aussicht auf Erfolg ein. Denn auf einem Teilstück der einst geplanten Trasse sollen nun die Containeranlagen für die Unterbringung von Asylbewerbern entstehen.

Es handelt sich dabei um ein Grundstück in der Schornstraße, das sich direkt hinter dem Parkplatz an der Mehrzweckhalle befindet, die bisher als Notunterkunft gedient hatte. Für die Situierung der Container, die dort für etwa 100 Menschen entstehen sollen, gab es gleich mehrere Optionen. So hatte das Landratsamt der Möglichkeit in der Ausschreibung zugestimmt, die Anlagen auch auf einem Teil des Parkplatzes errichten zu können. Die Firma, die nun die Ausschreibung gewonnen habe, habe davon allerdings keinen Gebrauch gemacht, wie Kreisbaumeister Christian Kühnel auf Anfrage der SZ sagte.

Konkret bedeutet dies nun, dass die Container hinter dem Parkplatz, von der Herrschinger Straße aus gesehen, in Richtung Hang gebaut werden. Teilweise sollen sie also auf einem Stück Fläche stehen, die einst für die Trassenführung der geplanten Westumfahrung vorgesehen war. Diese Entlastungsstraße war Ende 2013 in einem Bürgerentscheid von der Mehrheit der Inninger abgelehnt worden. Dennoch gehen die Diskussionen angesichts der vielen Unfälle auf der Durchgangsstraße weiter. 2014 hatte ein Unglück einen tödlichen Ausgang genommen.

Das Landratsamt hat der Gemeinde daher schriftlich bestätigt, die Anlagen zu entfernen, sollte die Umfahrung trotz des bisherigen Votums doch noch gebaut werden. Dass dies jedoch bis 2020 geschehen wird - bis dahin läuft die Genehmigung für Container im Außenbereich - glaubt derzeit auf behördlicher Ebene niemand. Dies, so sagt auch Bürgermeister Walter Bleimaier, sei ihm "eindeutig signalisiert" worden. Einem Bürgerbegehren blickt er daher gelassen entgegen.

© SZ vom 14.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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