Inning:Große Herausforderung

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Die Freien Wähler wollen beim Asyl auch "Leitplanken"

Von Christian Deussing, Inning

Der richtige Umgang mit den vielen Asylbewerbern im Landkreis Starnberg und die Zukunft des Klinikums Seefeld nach dem Finanzdebakel waren unter anderem die Themen, mit denen sich die Freien Wähler (FW) in ihrer Jahreskreisversammlung am Donnerstag in Inning befasst haben. In punkto Klinik warnte der stellvertretende FW-Vorsitzende Matthias Vilsmayer davor, sich voreilig für eine Fusion mit dem Kreiskrankenhaus Starnberg auszusprechen. "Erst müssen alle Zahlen und möglichen Konzepte auf den Tisch", betonte der Gilchinger Gemeinderat. Dann erst sollte man entscheiden und nicht von vornherein sich gegen einen Weg der Kooperation aussprechen. Der einstige Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger sagte, dass er "kindisches Verhalten und die Eifersüchteleien" gegenüber dem Klinikum Starnberg nicht mehr nachvollziehen könne. Er plädierte für eine schnelle Zusammenarbeit mit der wirtschaftlich erfolgreichen Kreisklinik.

Beim Thema "Asyl" sprach der Kreisvorsitzende Albert Luppart von einer großen Herausforderung für den Landkreis, auch wegen der unbegleitenden Minderjährigen unter den Flüchtlingen. Wichtig sei es, auf die Asylbewerber "menschlich zuzugehen" und dankte hierbei besonders den haupt- und ehrenamtlichen Helfern. Allerdings gelte es, auch "Regeln und Leitplanken" aufzustellen, damit die Stimmung in der Bevölkerung nicht kippt. Hier mahnte Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler, bei Einbrüchen die "Schuld nicht Asylbewerbern in die Schuhe zu schieben". Er habe zum Beispiel in drei Fällen von der Polizei erfahren, dass es dafür "nicht den geringsten Hinweis" gegeben habe. Vielmehr handele es sich um "organisierte Banden, die seit 20 Jahren durch Deutschland ziehen".

Die Freien Wähler haben im Landkreis 100 Mitglieder. Dessen Chef Luppart ist zuversichtlich, mit "sachbezogener und ehrlicher Politik" weiter Bürger zu gewinnen. Gerade deshalb sei das offenbar eigennützige Verhalten zweier FW-Landtagsabgeordneten "unakzeptabel", sagte Luppart der SZ.

© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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