Inning:Behinderten-WC kommt teuer

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Trotzdem hält Inning die Kosten für die Rathaussanierung ein

Seit einer guten Woche wird bereits kräftig am Rathaus Inning gebaut. Das Verwaltungsgebäude war für die Mitarbeiter zu klein geworden, daher hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr einem Anbau zugestimmt. Dabei soll auch der Altbau saniert werden. Etwa 1,5 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, und bereits bei der Auftragsvergabe zeigt sich, dass man diese Kostenschätzung auch unbedingt einhalten will. Wie jede andere Gemeinde ist auch Inning an den Grundsatz gebunden, dem kostengünstigsten Anbieter im Verhältnis zur Leistung den Zuschlag zu erteilen. Diesem Grundsatz entsprechen die Inninger auch, wenn es um Baumeisterarbeiten, Heizung und Sanitäreinrichtung und Elektroversorgung geht. Doch manchmal stehen Bauherren vor ungeahnten Auflagen, die durchaus auch zu Mehrkosten führen können. In Inning ist dies nun auch geschehen: Denn die Behindertentoilette, die es bereits im Rathaus gibt, entspricht in der jetzigen Form nach Auffassung des Landratsamts nicht mehr den geltenden Vorschriften. Ihr fehlt ein ausreichend großer Umgriff um das WC selbst, der vor allem Rollstuhlfahrern das Benützen der Toilette vereinfachen soll. Also musste das mit dem Gesamtbau beauftragte Architekturbüro umplanen. Es strich beispielsweise die vorhandene Putzkammer, verlagerte die Putzmittel in den jetzigen Tresorraum, der durch eine Trockenwand von einem Raum getrennt wird, der als Ausweichbüro dient. Bislang erfüllte die Aufgabe der Abtrennung eine Schrankwand. Diese Lösung missfiel jedoch dem Bauausschuss. Dieser schlug vor, die bisherige Zugangstür, die sonst verlegt worden wäre, nicht zu verändern, das ebenfalls aus diesem Grund gestrichene Urinal wieder dort einzubauen und auch einen Wickeltisch miteinzuplanen. Diesen Vorschlägen ist das Büro gefolgt, geprüft werden soll nur mehr die Anschlagseite der Tür. Auf die Gemeinde kommen durch die Neuplanung Kosten in Höhe von mehr als 10 000 Euro zu.

Auch für den nun zusätzlich eingeplanten Besprechungsraum im Erdgeschoss des Altbaus, der auch für Ausschusssitzungen genutzt werden kann, werden bislang nicht einkalkulierte Kosten anfallen: knappe 50 000 Euro. Dazu kommen noch knappe 10 000 Euro für die damit verbundene Sanierung des Treppenhauses, die aber wohl ohnehin irgendwann nötig geworden wäre. "Ein Luxus ist das nicht mehr", sagte Bürgermeister Walter Bleimaier. Mit einer höheren Rechnung ist nicht zu rechnen: Die Gemeinde hat bereits an anderer Stelle Geld gespart, etwa 75 000 Euro im Vergleich zur Kostenschätzung.

© SZ vom 21.03.2016 / abec - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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