Inning:Ausreißer auf exklusivem Grundstück am Seeufer

Auf einem exklusiven Seegrundstück im Inninger Ortsteil Buch soll das bisherige Anwesen abgerissen und durch ein deutlich größeres Wohnhaus ersetzt werden. Die Nutzfläche würde 360 Quadratmeter betragen; laut Bauantrag sind ein Fitnessraum und Pool im Gebäude sowie eine große Terrasse vorgesehen. Doch die Gemeinderäte lehnten am Dienstag das Bauprojekt erneut ab - diesmal mit großer Mehrheit. Nur Bürgermeister Walter Bleimaier sowie Anja Wagatha (beide CSU) stimmten dafür. Das Starnberger Kreisbauamt hat ebenso keine Bedenken und hält den Bauantrag hinsichtlich seiner Umgebung für "genehmigungsfähig", wie der Rathauschef in der Sitzung erläuterte.

Seine Stellvertreterin Monika Schüßler-Kafka (FWG) dagegen warnte vor einer "Aufwärtsspirale" in der baulichen Entwicklung von Buch und kritisierte, dass das Landratsamt für andere Bauwerber einen "neuen Bezugsfall" schaffe. Johann Ritzer (FBB) sprach von einem "41 Meter langen Block" und einer Bauweise, die nicht zur Nachbarschaft passe. Da laufe mit diesem "absoluten Ausreißer" etwas nicht richtig, monierte er. Auch Thomas Bauer (CSU) lehnte das Vorhaben ab und mahnte, dass "hier ein schönes Dorf" irgendwann städtisch werde. Ablehnend äußerte sich ebenso Katrin Nicolodi (BIZ) zur geplanten Villa auf dem mehr als 3000 Quadratmeter großen Areal am Ammerseeufer. Dieser Bauplan sei eine "Riesenausnahme", ärgerte sich die Gemeinderätin. Sie kritisierte, dass die Kreisbehörde ein ähnlich großes Wohnhaus als Bezugsfall herausgepickt habe, das sich jedoch nicht in direkter Umgebung befindet.

Der Gemeinderat hofft nun, mit den Einwänden und Bedenken gegen eine zu massive Bebauung in Buch beim Landratsamt doch noch Gehör zu finden.

© SZ vom 14.09.2017 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: