Mit Blick auf die anstehende Wahl ihres Regionalausschusses hat die Starnberger Industrie- und Handelskammer (IHK) einen Rück-und Ausblick auf die Lage der lokalen Unternehmenslandschaft nach einem Jahr Corona-Pandemie gewagt. Als drängende Zukunftsaufgabe nannte Vorstandsmitglied Martin Eickelschulte dabei die "drohenden Ladenschließungen in den Einkaufsstraßen und die Ausbildung junger Menschen in den Betrieben". Zahlreiche regional verankerte und exportorientierte Unternehmen seien unverschuldet in der Krise in eine Schieflage geraten. "Es geht um die wirtschaftliche Existenz", sagte er.
Gleichzeitig sei die IHK damit beschäftigt, die Unternehmensanträge für staatliche Finanzhilfen abzuwickeln. Dabei sehe sie sich mit einer großen Unzufriedenheit der Unternehmer konfrontiert. "Wir brauchen alle Ressourcen, um diese Mammutaufgabe zu stemmen", sagte Robert Obermeier, Leiter der Geschäftsstelle Region München. Der Bekanntheitsgrad der IHK sei durch die Hilfsprogramme wohl bei einigen Firmen gestiegen. Jedoch lasse die Bürokratie so manchen verzweifeln. "Die Anträge für das Überbrückungsgeld III können seit 10. Februar gestellt werden, aber wir warten immer noch auf die Bereitstellung der Software - erst dann können wir beginnen, den Stapel abzuarbeiten", erklärte er. Dennoch sei man durch die Regelungen zur Kurzarbeit noch vergleichsweise gut durch die Krise gekommen.
Um auch in Zukunft die Interessen der Handel- und Gewerbetreibenden zu vertreten, riefen Eickelschulte und Obermeier zur Teilnahme an der Wahl des neues Regionalausschusses auf. Mehr als 15000 Unternehmer aus dem Landkreis können von 9. April bis 7. Mai ihre Stimmen abgeben. 33 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region haben sich für ein Mandat im Ehrenamt aufstellen lassen. Eine Liste der Kandidaten ist unter www.ihkwahl2021.de einzusehen.