Lyrik-Wettbewerb:Gedichte mit Geschmack

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Sehr begehrt: der Lyrikstier. (Foto: Georgine Treybal)

Der 8. Lyrikstier, ein internationaler Poesiepreis des Weßlingers Anton G. Leitner, steht unter dem Motto Essen und Trinken

Von Gerhard Summer, Hochstadt

Kann ein 800-Seelen-Ort zur Hauptstadt der deutschen Poesie werden? Nicht ganz, aber zum "Hauptdorf", findet zumindest der Lyriker Anton G. Leitner. Zu dem von ihm ausgerichteten internationalen Wettstreit um den "Lyrikstier", dem inzwischen achten seiner Art, kommen 25 Autoren aus Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz in den Weßlinger Ortsteil Hochstadt. Der jüngste Poet ist 23 Jahre alt, die älteste Lyrikerin 83.

Sie alle bewerben sich mit je einem Gedicht um den Publikums- und Jurypreis. Das Thema, das natürlich ganz nach Leitners Geschmack ist: alles rund ums Essen und Trinken. Der 54-Jährige gibt seit mehr als zwei Jahrzehnten die Zeitschrift "Das Gedicht" heraus, eines der wichtigsten Foren der deutschen Lyrik. Die jüngste Ausgabe "Götterspeise und Satansbraten" hat er im Übrigen ebenfalls den Gaumenfreuden gewidmet. Neu ist in diesem Jahr, dass die Teilnehmer selbst eine Auszeichnung vergeben werden. Außerdem steuert das Magazin "Bayerns Bestes" als Sonderpreis eine Wellness-Kurzreise für zwei Personen ins Allgäu bei. Als Hauptpreise gibt es Stier-Skulpturen. Den Jurypreis hat der international renommierte Objektkünstler Christoph Fikenscher für den Wettbewerb geschaffen. Der in Brasilien lebende Ernst-Barlach-Preisträger sei in jungen Jahren von Journalisten bereits mit Joseph Beuys verglichen worden, so Leitner.

Die Jury setzt sich aus drei Fachleuten zusammen. Erich Jooß, der Präsident der Münchner Turmschreiber, übernimmt die Leitung, seine Beisitzer sind Melanie Arzenheimer, Redakteurin von "Bayerns Bestes", und der Kabarettist und Dichter Georg "Grög" Eggers.

Das Literatur-Event geht am Samstag, 30. Januar, im Hochstadter Gasthof Schuster über die Bühne. Beginn ist um 19.30 Uhr, die Moderation übernimmt Leitners Frau, die Ärztin Felizitas Leitner. Mentoren und Juroren rahmen die Lesung der Kandidaten mit eigenen Versen ein. Nach so viel Reden über Gaumenfreuen erwartet die Besucher am Ende zu Recht ein opulentes Buffet.

© SZ vom 20.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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