Herrsching:Zum Feiern in den Ignazhof

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Der Ignazhof in Widdersberg stammt aus dem Jahr 1660 und wird von Achim März geführt (im Bild). Das Anwesen wurde umfassend renoviert. (Foto: Arlet Ulfers)

Das renovierte Anwesen steht den Widdersberger Vereinen für größere Veranstaltungen zur Verfügung. Die Gemeinde übernimmt die Kosten

Von Patrizia Steipe, Herrsching

In den vergangenen beiden Jahre hatten sich die Widdersberger bei den Ortsteilversammlungen in dem kleinen Gemeindehaus gedrängt. Heuer, im Ignazhof, hatten sie mehr Platz. Der renovierte private Gutshof aus dem Jahr 1660 steht Vereinen künftig für größere Veranstaltungen zur Verfügung. Bürgermeister Christian Schiller hat mit Betreiber Achim März vereinbart, dass die Gemeinde die Nutzungskosten für zehn Veranstaltungen im Jahr übernimmt.

Die Widdersberger Vereine wollten eigentlich eine Erweiterung des Gemeindehauses. Eine Machbarkeitsstudie hat allerdings ergeben, dass es günstiger wäre, den Altbau abzureißen und ein neues Haus hinzustellen; etwa 800 000 Euro würde das kosten. "In den nächsten Jahren haben wir dafür kein Geld", erklärte Schiller. Die Widdersberger zeigten sich sowieso nicht erfreut über die Aussicht, dass das "schnucklige Haus" abgerissen und durch einen "Bunker" ersetzt werden solle, wie der kubusförmige Neubau des Architekturbüros Sommersberger genannt wurde. Das alte Gemeindehaus gehöre zum Gesicht des Dorfes, meinte zum Beispiel Wolfgang Werner. Er regte kleinere Reparaturen im Bestand an. Dazu machte Schiller den Bürgern aber keine Hoffnung. Die Widdersberger Vereine hätten nach der Erweiterung gerufen und ein Nutzungskonzept vorgelegt. "Und das geht nur mit einem Neubau. Alles andere wäre unwirtschaftlich", stellte Schiller fest.

In seinem Rechenschaftsbericht informierte der Bürgermeister über die neuen Online-Dienste des Rathauses, die gerade den Widdersbergern weite Wege in die Verwaltung ersparten. So seien etwa Führungszeugnisse oder standesamtliche Urkunden im Bürgerservice-Portal auf der Gemeinde-Homepage verfügbar.

Zwar sind die Busverbindungen von Widdersberg verbessert worden, optimal sind sie immer noch nicht. Nikola März regte daher an, dass bis 19 oder 20 Uhr Busse fahren und nicht nur bis 17 Uhr. Außerdem wünschten sich die Widdersberger Busse am Wochenende und eine bessere Abstimmung des Fahrplans mit den Schulen.

Den einzigen Antrag des Abends stellte Susanne Holzer. Sie möchte, dass sich die Gemeinde gegen Fracking und Testbohrungen ausspricht wie es bereits die Gemeinden Gilching, Weßling und Berg getan hatten. Der Gemeinderat wird das Thema innerhalb der nächsten drei Monate auf die Tagesordnung setzen. Eine weitere Hundekotbeutelstation regte Claudia Strasser für den Weg Richtung Seefeld an.

In der Diskussion wurden die Dauerbrenner Pilsenseestraße und Dorfstraße angesprochen. Zwar sei vor allem der Zustand der Pilsenseestraße schlecht, eine Sanierung wäre aber offiziell eine erstmalige Herstellung, und das bedeutet, dass die Anlieger 90 Prozent der Kosten übernehmen müssten, erklärte Schiller. Deswegen befürwortete ein Großteil der Anlieger den Status quo.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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