Herrsching: Weniger Tröge

Gemeinde überarbeitet ihr Konzept zur Verkehrsberuhigung

Die einen begrüßen sie, den anderen sind sie ein Dorn im Auge: Kaum etwas dürfte im Ort so heiß diskutiert werden, wie die Pflanztröge, die in See- und Summerstraße den Verkehr beruhigen sollen. Sogar zu bundesweiter Prominenz hatten es die umstrittenen Gefäße jüngst durch die Aufnahme ins Schwarzbuch gebracht, mit dem der Bund der Steuerzahler die vermeintlich absurdesten Fälle von Steuerverschwendung an den Pranger stellt. Wo dies technisch möglich ist, dürften einige der Tröge, die ohnehin als Provisorium gedacht waren, nun bald der Vergangenheit angehören. Wie Bürgermeister Christian Schiller in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärt, habe man sechs bis acht Tröge identifiziert, die durch bauliche Maßnahmen ersetzt werden könnten. Der Trog vor dem Eiscafé Riva etwa könnte damit bald verschwunden sein, ebenso jener gegenüber des "Modemosaiks" oder an der Einmündung von der See- in die Mühlfelderstraße. Geplant sind dort nun Grünflächen, die als Ausbuchtungen an den Gehsteigen angebracht und mit einer Bepflanzung versehen werden sollen. Ob es sich dabei immer um Bäume handeln werde, will Schiller zunächst offen halten. Schließlich müsse man erst einmal prüfen, ob genug Platz für deren Wurzelwerk vorhanden sei. An kritischen Stellen, etwa an der Einmündung zur Von-Eichendorff- und Rudolf-Hanauer-Straße könne man die Tröge durch kleinere ersetzen, die die Sicht weniger einschränkten. Der Gemeinderat stimmte dem mit großer Mehrheit zu. Wolfgang Schneider (SPD) mahnt dennoch, dass die Torwirkung, die durch die Tröge entstehe, nicht aufgegeben werden dürfe. "Sonst haben wir unser Verkehrskonzept verloren". Vor allem an der Kreuzung Summerstraße-, Mühlfelderstraße riskiere man anderenfalls erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen. Der Rat stimmte zudem dafür, den Verkehr strenger zu überwachen und eine Erhöhung der Messstunden von 22 auf 37 zu beantragen. Zudem soll eine Messstelle an der Madeleine-Ruoff-Straße eingerichtet werden.