Herrsching:Verein als Stimmungsmacher

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Freunde, die Mut machen: (von links) Landrat Karl Roth, Vereinsvorsitzende Ingrid Frömming und die Bürgermeister Christian Schiller und Wolfram Gum. (Foto: Nila Thiel)

Der Freundeskreis Krankenhaus Seefeld will die Klinik auch weiterhin unterstützen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Herrsching

Der Fortbestand des Vereins "Freundeskreis Krankenhaus Seefeld" ist vorerst gesichert: Auf der Versammlung votierten am Mittwoch in Herrsching die Mitglieder mit deutlicher Mehrheit für das Weiterbestehen. Nun muss eine neue Führungsriege gesucht werden, denn die meisten Vorstandsmitglieder stehen nicht mehr zur Verfügung. Die Vorsitzende Ingrid Frömming versprach, nach jungen Kandidaten zu suchen. "Dieser Freundeskreis ist mein Kind", erklärte sie, und sie werde neue Eltern für dieses Kind suchen. Ein wichtiger Vereinszweck ist der Erhalt der Selbstständigkeit des Krankenhauses. Da das Krankenhaus Seefeld zum Jahresende vom Klinikum Starnberg übernommen wird, ist dieses Vereinsziel aber hinfällig. Seine Hauptaufgabe sah der Verein bislang darin, Klinik und Patienten finanziell zu unterstützen. Und damit war der Freundeskreis sehr erfolgreich: In den 18 Jahren seines Bestehens hat der Verein insgesamt 367 000 Spenden gesammelt.

Der Freundeskreis ist fest mit dem Namen Frömming verbunden. Sie hat den Verein 1998 mitgegründet und seither geführt. In ihrem Rechenschaftsbericht erinnerte sie daran, dass die Klinik schon einmal in den 1970er Jahren aufgelöst werden sollte, um einem Altenheim Platz zu machen. Sie habe schon damals für den Erhalt des Krankenhauses gekämpft und später den Freundeskreis gegründet. Es wurden Benefizveranstaltungen organisiert, die durchschnittlich 20 000 Euro pro Jahr in die Vereinskasse spülten. Mit den Einnahmen seien medizinische Geräte angeschafft worden. 2015 - drei Tage vor der letzten Benefizveranstaltung - "kam der große Krach", bedauerte die Vorsitzende mit Blick auf den Tag, als das finanzielle Debakel der Klinik publik wurde. Die klinische Versorgung im Westen des Landkreises müsse erhalten werden, sagte die Vorsitzende, die zugleich ankündigte, dass sie die Arbeit aus Altersgründen nicht mehr weiterführen werde.

Nicht zuletzt wegen seiner erfolgreichen Arbeit warben die anwesenden Kommunalpolitiker und auch der Interimschef der Klinik, Rudolf Frank, für das Weiterbestehen des Vereins. Landrat Karl Roth wies ausdrücklich darauf hin, dass die Klinik auch unter dem Dach von Starnberg eine eigenständige Einrichtung bleiben werde. Man wisse nur noch nicht, ob die Klinik erweitert oder neu gebaut werde. "Wir gehen noch stürmischen Zeiten entgegen, bis der Übergang geschafft ist - aber die Klinik bleibt", versprach Roth. Das Weiterbestehen des Vereins ist seiner Meinung nach nicht nur aus finanzieller Sicht wichtig. Es sei wichtig, dass der Verein die Stimmung hochhalte. Der Herrschinger Bürgermeister Christian Schiller versprach, er werde auch künftig für die Vorstandsriege zur Verfügung stehen.

© SZ vom 13.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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