Herrsching:Um Soziales kümmert sich Julia Schmidbauer

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Von Patrizia Steipe, Herrsching

Im Rathaus Herrsching gibt es jetzt das Fachgebiet "Soziales". Julia Schmidbauer, ehemalige Jugendpflegerin der Gemeinde, ist die neue Amtsleiterin. Im Grunde würden hier die gleichen Menschen beraten, die sich auch an die Herrschinger Insel wenden, "ich bin aber keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung", erklärt die Sozialpädagogin. Zu ihren Aufgaben zählt beispielsweise die Betreuung von Wohnungslosen, von Menschen, die Sozialwohnungen suchen oder von Obdachlosigkeit bedroht sind. "Aktuell sind das 15 Personen", sagt Schmidbauer. Da versucht sie zu vermitteln, so dass ein Auszug doch noch verhindert werden kann. Sorgen bereiten ihr die etwa 90 Menschen, die mit einem Wohnberechtigungsschein auf ein neues Zuhause warten. "Seit 1. März gab es 33 neue Anträge", berichtete sie. Die passenden Wohnungen fehlten aber. Zunehmend drängten auch anerkannte Asylbewerber auf den Wohnungsmarkt. Angesichts der vielen Krisengebiete in der Welt werde sich dieser Trend noch verstärken, meint Schmidbauer. Die Flüchtlinge betreut Schmidbauer auch in anderen Bereichen wie Arbeitssuche und Integrationsmaßnahmen.

Weitere Klienten des Fachbereichs "Soziales" sind die etwa 300 Herrschinger, die von Grundsicherung, Hartz IV oder Arbeitslosengeld 2 leben. Das sind drei Prozent der Gesamtbevölkerung. "Die Armut breitet sich aus", hat die Amtsleiterin festgestellt. Die Bevölkerungszahl in Herrsching werde bis 2030 laut Prognosen um zehn Prozent steigen. Da das "Auffangnetz Familie" immer häufiger fehle, seien die Betroffenen verstärkt auf die Unterstützung von Behörden angewiesen. Schmidbauer gibt Hilfe, wenn es darum geht, komplizierte Anträge auszufüllen oder amtliche Schreiben zu verstehen. Die Hilfesuchenden werden von ihr nach Bedarf an soziale Einrichtungen und Beratungsstellen verwiesen. Schmidbauer ist deswegen mit Behörden wie der Arbeitsagentur, dem Jobcenter und dem Landratsamt vernetzt. Auch der Behinderten-, Senioren- und Jugendbeirat der Gemeinde bekommen in Julia Schmidbauer eine Ansprechpartnerin. Vor allem zur Jugend hat sie einen guten Draht. Sie war jahrelang im Herrschinger Jugendhaus "Stellwerk" beschäftigt, das nun auch zu ihrem Aufgabenbereich gehört.

© SZ vom 27.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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