Herrsching:Trinkwasser für Chatra

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Indienhilfe Herrsching sammelt für Partnergemeinde

Das Grundwasser in Herrschings indischer Partnergemeinde Chatra ist mit Arsen verseucht. Vor allem arme Einwohner der Stadt in Westbengalen leiden darunter. Deshalb startet der Verein Indienhilfe gemeinsam mit der Gemeinde und der Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU (AWA) ein Trinkwasserprojekt. Die Kosten werden für dieses Jahr auf etwa 20 000 Euro beziffert. Um das Geld zusammen zu bekommen, verknüpft die Indienhilfe diesmal das Stadtradeln mit einer Spendenaktion. Firmen, Vereine und Privatpersonen sind aufgerufen, für jeden geradelten Kilometer einen selbst gewählten Spendenbeitrag fürs Projekt "Trinkwasser Chatra" beizusteuern. So spare man nicht nur Co2, sondern trage auch bei "zur Verwirklichung des Menschenrechtes auf sauberes Trinkwasser", sagte Indienhilfe-Vorsitzende Elisabeth Kreuz.

Arsen im Wasser kann schweren Husten, Tumore in der Haut, Schäden bis hin zu Krebs in Leber, Nieren und Blase verursachen. Kinder sind besonders betroffen, eine chronische Arsenbelastung kann neurologische Schäden bewirken. Im Trinkwasserprojekt für Chatra soll es zunächst darum gehen, grundlegende Erkenntnisse vor Ort zu gewinnen.

Die Herrschinger Indienhilfe hat dafür die gemeinnützige Firma "Adelphi" gewonnen - ein führendes Forschungs- und Beratungsinstitut in den Bereichen Klima, Umwelt und Entwicklung. Mitarbeiter sollen untersuchen, wie Wasserver- und -entsorgung in Chatra derzeit aussehen, wo die bedürftigste Einwohnergruppe mit der höchsten Arsen-Belastung angesiedelt ist und welcher Anlagetyp - Entnahme aus einem Trinkwasserteich oder Aufbereitung von Grundwasser - am besten geeignet ist. Gleichzeitig soll die Firma die Bevölkerung durch ein Wasserkomitee vor Ort einbinden, das von Anfang an in alle Schritte einbezogen werde, so Kreuzer. Ist die Anlage fertig, soll das Komitee sie zusammen mit der Gemeindeverwaltung von Chatra managen. "Ohne diese Einbindung der Bevölkerung wird das Projekt nicht gelingen", ist sich Ronjon Chakrabarti, Projektmanager von adelphi, sicher. Schließlich soll die Anlage in ein paar Jahren in kompetente indische Hände übergeben werden.

Um die nötige Summe für die Partnergemeinde aufzubringen, kann sich ganz Herrsching beteiligen. Weitere Informationen zum Projekt geben Projektreferentin Marion Schmid oder Elisabeth Kreuz unter Telefon 08152/12 31. Zur Spendenaktion erfährt man Näheres von der Bildungsreferentin Thea Wolf, Eine Welt-Station der Indienhilfe, Telefon 08152/99 99 512 und in Kürze im Internet unter www.indienhilfe-herrsching.de.

© SZ vom 02.07.2016 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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