Herrsching:Mehr Gruppenräume

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Schullandheim setzt auf bessere Auslastung im Winter

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Das Schullandheim Wartaweil am Ufer des Ammersee Ostufers mit seinen barrierefreien und behindertengerechten Gästezimmern ist ein beliebtes Ziel von Schulklassen und Gruppen. Jetzt soll es zusätzliche Gemeinschaftsräume bekommen, damit die Einrichtung im Winter unter dem Motto "Wartaweil ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert" ein attraktiveres Programm anbieten kann.

Seit Monaten schon beschäftigt sich der Herrschinger Bauausschuss mit dem Bebauungsplan "Wartaweil Nr. 32". Jetzt ist die Liste aller Einwendungen, Bedenken und Anregungen der "Träger öffentlicher Belange" endlich abgearbeitet. Der Ausschuss hat in seiner letzten Sitzung den geänderten Bebauungsplan "Schullandheim Wartaweil" auf den Weg gebracht. Das Gremium hatte lediglich ein paar Nachträge berücksichtigen müssen. So hatte sich die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Starnberg über die geplanten "Eingriffe in Naturhaushalt und Landschaftsbild" besorgt gezeigt. Der Erhalt des Baumbestands soll im Bebauungsplan festgeschrieben werden.

Das Schullandheim mit Bildungs- und Begegnungsstätte hat in seinem Konzept die "Inklusion" als Schwerpunkt. Es ist komplett barrierefrei gestaltet und hat sich einen Namen bei Schulen und Einrichtungen, die von behinderten Menschen besucht werden, gemacht. Es gibt in dem idyllisch gelegenen Schullandheim vielfältige pädagogische Angebote der Freizeitgestaltung. Bei allen steht der gegenseitige Respekt, das Akzeptieren und die Werteerziehung im Vordergrund.

Das Schullandheim liegt in einem 2,7 Hektar großen Parkgrundstück mit Seezugang, einem Sinnes- und behindertengerechten Spielplatz. Es besteht aus mehreren Gebäudetrakten, dem Gästehaus, den Tagungs- und Gemeinschaftsräumen sowie dem Speisesaal und dem Seminarhaus. Jetzt möchte der Eigentümer des Grundstücks, der Landesverband Bayern für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, das Seminargebäude um vier Gruppenräume mit insgesamt rund 300 Quadratmetern Fläche erweitern. Dafür ist ein Anbau mit zwei Vollgeschossen vorgesehen. Dadurch sollen in der schlechten Jahreszeit mehr Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung geschaffen werden. Der Träger hofft, dass sich das auf die Übernachtungszahlen und die Auslastung positiv auswirken werde. In den letzten Jahren habe sich nämlich herausgestellt, dass weitere Gruppenräume für gemeinsame Aktivitäten fehlten.

Das Schullandheim kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Hier stand nach dem Zweiten Weltkrieg ein Entbindungs- und Säuglingsheim, das Gertrude Thyssen gegründet und geleitet hatte. Bis zu seiner Schließung Mitte der 60-er Jahre sind dort mehr als 4000 Kinder geboren worden.

© SZ vom 20.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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