Herrsching:Letzte Chance

Barrierefreiheit im Kurparkschlösschen wird erneut untersucht

Gibt es doch noch eine Chance für den barrierefreien Ausbau des Kurparkschlösschens? Seit Jahren wird im Gemeinderat vergeblich um eine Lösung gerungen. Der Brandschutz hat bisher noch jedem Vorschlag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im September 2015 haben die Herrschinger deswegen den Beschluss gefasst, die Planungen endgültig zu beenden. Jetzt eine Kehrtwende. In der jüngsten Sitzung stimmte die Mehrheit des Gremiums einem interfraktionellen Antrag von BGH/FW, FDP und SPD zu. Die Verwaltung soll ein Gespräch zwischen den betroffenen Behörden und dem ehemaligen Baudirektor Herbert Luy organisieren. Diesen hatten die Antragsteller quasi als Deus ex Machina präsentiert. Ende Januar hatte sich Luy mit dem Vorschlag eines Innenaufzugs in den ersten Stock des Kurparkschlösschens "unter weitestgehender Schonung der Bausubstanz" zu Wort gemeldet. Keine Änderungen an der Fassade oder an den Holzdecken seien nötig - trotzdem seien die Belange der Barrierefreiheit, Brandschutz und Statik gewährleistet. In der Vergangenheit hatte es mehrere Planungen gegeben, die Ähnliches versprochen hatten, letztendlich aber am Brand- oder Denkmalschutz gescheitert waren. Dementsprechend skeptisch sah Bürgermeister Christian Schiller die ganze Sache. Einen Versuch sei es allemal wert, betonte Kulturreferent Rudolf Winter. Schließlich sei das Kurparkschlösschen das Neuschwanstein Herrschings. Wenn jemanden der Umbau gelänge, dann Luy, hoffen die Antragsteller. Er hatte jahrelang in der Münchner Bauaufsichtsbehörde den vorbeugenden Brandschutz bei Denkmälern bearbeitet. Ein Honorar fällt für ihn übrigens erst an, "wenn die Perspektive für die vorgeschlagene Variante Erfolg versprechend ist", versicherte Werner Odemer (SPD).

© SZ vom 13.04.2016 / pat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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