Herrsching:Kräuterwiesen statt Rasen

Gemeinde will Grünflächen in blühende Landschaften verwandeln

Von Clara Brügge, Herrsching

Blühende Kräuterwiesen sind überlebenswichtig für Bienen und viele Insekten. Im Landkreis Starnberg werden solche Wiesen jedoch immer seltener, klagt die Gemeinde Herrsching. Deswegen plant sie, einige Rasenflächen im Gemeindegebiet in Blumenwiesen umzuwandeln. Nach Angaben des Rathauses wachsen auf vielen öffentlichen Grünflächen, aber auch in privaten Gärten vorwiegend Zuchtpflanzen, die weder Nektar noch Pollen produzieren. Das habe schwerwiegende Folgen für zahlreiche Schmetterlings-, Bienen- und Insektenarten: Sie werden selten oder sterben aus. Das wiederum betreffe auch den Menschen, denn 90 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen seien auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen, um Samen und Früchte zu bilden.

In Kräuterwiesen umgewandelt werden sollen nun zwei Teilflächen an der Rieder Straße sowie eine Fläche am Seeuferweg in Lochschwab. Auf den bisherigen Gebrauchsrasenflächen lassen sich Blumenwiesen allerdings nur schwer entwickeln. Eine Chance besteht, wenn mindestens die Hälfte der Grasnarbe zerstört und Blumensamen angepflanzt werden, die an den Standort angepasst sind. Aus diesem Grund werden derzeit mit Unterstützung des Obst- und Gartenbauvereins die Flächen aufgelockert und Kräutersamen eingepflanzt. Im Juni 2016 werden die Blumenwiesen erstmals erkennbar sein, bis sie fertig entwickelt sind, werden jedoch noch einige Jahre vergehen.

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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