Herrsching:In Ungnade gefallen

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Gemeinderäte kritisieren Brandschutzexperten

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Zu unflexibel, zu wenig offen für neue Ideen und zu wenig kooperativ - der Sachverständige für Brandschutz Jürgen Gollwitzer ist bei der Mehrheit im Herrschinger Gemeinderat in Ungnade gefallen. Seit Ende Juli dieses Jahres versucht die Gemeinde die maßgeblichen Experten zum Thema barrierefreies Kurparkschlösschen an einen Tisch zu bringen. Bisher allerdings mit durchaus mäßigem Erfolg.

Während Architekt Herbert Luy, der eine neue Umbauvariante für das Herrschinger Wahrzeichen ins Spiel gebracht hatte und Christian Kühnel, Kreisbaumeister im Landratsamt Starnberg zugesagt hatten, habe Gollwitzer wegen "arbeitstechnischer Gründe" erst wieder im neuen Jahr Zeit für ein Gespräch. "Es ist schwer einzusehen, dass ein von der Gemeinde beauftragter Sachverständiger innerhalb eines halben Jahres keine Termine wahrnehmen kann", hieß es im interfraktionellen Antrag, den die SPD-Fraktion gemeinsam mit der FDP und den BGH in der letzten Gemeinderatssitzung gestellt hatte. "Wenn die Arbeitsüberlastung tatsächlich so groß ist, dann kann es nur im Interesse beider Parteien sein, dass Gemeinde und Experten sich trennen und die Gemeinde sich bei Bedarf anderweitig orientiert", lautete die Begründung.

Mit 13 gegen zehn Stimmen plädierte das Ratsgremium dafür, dass das vom Gemeinderat gewünschte Expertengespräch nun ohne den Brandschutzbeauftragten gemacht werden soll. "Eine erneute und weitere Verzögerung ist im Interesse der Menschen nicht hinnehmbar, denen der Zugang zu den Veranstaltungen im Kurparkschlösschen versagt ist", betonten die Antragsteller.

Sie hoffen, dass es mit dem neuen Architekten aus Augsburg doch noch eine Möglichkeit geben könnte, das Kurparkschlösschen dank eines Aufzugs barrierefrei umzubauen. Für die Zweifler im Herrschinger Gemeinderat ist das Ganze indes nach wie vor vergebliche Liebesmüh. "Lieber stecken wir das Geld in einen barrierefreien Ausbau des Bahnhofsgebäudes als mit aller Gewalt einen Aufzug einbauen zu wollen", stellte CSU-Gemeinderat Wilhelm Welte klar.

© SZ vom 19.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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