Die Bewohner sind mit dem Schrecken davongekommen: In einem Seniorenwohnheim am Andechser Hof in Herrsching hat es am Mittwochabend einen Großeinsatz von Feuerwehr und Notarzt gegeben. Die mehr als 100 Retter bereiteten sich auf eine Evakuierung vor, weil sie von einem Zimmerrand ausgehen mussten. Ein Feuer gab es aber glücklicherweise nicht. Niemand wurde verletzt. Alle Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.
Ein 78-Jähriger hatte sich laut Feuerwehr in der Küche seines Appartements Essen aufwärmen wollen. Dabei ließ er auf einer heißen Herdplatte mehrere Gegenstände aus Holz liegen, die schnell zu schmoren anfingen - darunter etwa ein Messerblock und Holzbrettchen. Der Mann bemerkte die Gefahr und versuchte sie zu bannen, indem er die Teile in den Müll warf. Das verursachte jedoch dichten Rauch im Erdgeschoss des Betreuten Wohnens, der die Brandmelder des Hauses auslöste.
Um 20.11 Uhr wurde laut Kreisbrandmeister Markus Graf Großalarm gegeben. Die Feuerwehr ging wegen der starken Rauchentwicklung zunächst von einem Brand aus und stellten sich darauf ein, die Anlage evakuieren zu müssen. Mehrere Wehren in der ganzen Umgebung wurden alarmiert. Im Einsatz waren laut Kreisbrandmeister 80 Feuerwehrleute und 30 Rettungskräfte mit sechs Rettungswagen und zwei Streifen der Polizei. Die Brandretter konnten die Ursache schnell entdecken und bekämpften den Rauch mit Wasser und lüftete den Bereich mit einem Kompressor.
Das Erdgeschoss, in dem sich das Appartement des 78-Jährigen befindet, wurde kurzzeitig evakuiert. Laut Feuerwehr wurden alle rund zehn Bewohner der Etage im nahen Restaurant mit Getränken versorgt und untersucht. Der Notarzt behandelte zwei Menschen vorsorglich gegen eine Rauchgasvergiftung. Ins Krankenhaus musste aber niemand. Es entstand auch kein Schaden.