Herrsching:Ein halbes Jahr ohne Kirche

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Das Breitbrunner Gotteshaus bleibt längerfristig gesperrt

Von Patricia Steipe, Herrsching

Mindestens ein halbes Jahr lang werden die Breitbrunner auf ihre Heilig Geist Kirche verzichten müssen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen den Verantwortlichen der Kirche und dem Statiker. Wie berichtet, musste das Gotteshaus geschlossen werden, da die Konstruktion des Daches der des eingestürzten Dachs der Eissporthalle in Bad Reichenhall gleicht. "Die Schließung ist bei dieser Trägerkonstruktion gesetzlich vorgeschrieben", erklärte Pfarrer Simon Rapp. "Wir konnten nicht anders".

Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass die Kirche mit "einfachen Mitteln" kurzfristig wieder sicher gemacht werden kann. Ob es welche gibt und was gemacht werden könnte, das muss allerdings erst mit Fachfirmen geklärt werden. Eines steht aber bereits fest: Die Kosten wird die Kirche beziehungsweise das Bistum übernehmen müssen. Pfarrer Simon Rapp war mit dem Statiker selbst in den Dachstuhl geklettert. "Eine beeindruckende Konstruktion, wir waren ganz begeistert". An dem Holz habe man aber frühere Wassereintritte erkennen können. Ob diese den Kleber der Leimbinder beeinträchtigt haben, das kann per Augenschein nicht geklärt werden. Im Prinzip könnte die Kirche sogar bei günstiger Witterung (kein Regen, kein Wind) für einzelne Veranstaltungen geöffnet werden. Doch diese Lösung kommt für Rapp nicht in Frage. "Wir brauchen etwas Dauerhaftes". Schließlich will er nicht die Gläubigen aus der Kirche weisen müssen, falls plötzlich Wind aufkommt. Im Rahmen des Ortstermins hat der Statiker auch die Johannes- und die Martinkirche angeschaut, um kleinere Reparaturen an den Steingebäuden zu besprechen. "Nur Kleinigkeiten", so Rapp. Die Sperrung des Gotteshauses hatte die Diözese Augsburg kurzfristig veranlasst. Untersuchungen hatten ergeben, dass bei der Breitbrunner Kirche derselbe Leim verwendet worden war wie bei der 2006 eingestürzten Eissporthalle in Bad Reichenhall. Dort waren damals 15 Menschen getötet worden.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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