Mühlfelder Brauhaus:Der Braumeister kehrt zurück

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Die neuen Brauhaus-Wirte Michaela Kurz und Hans Kremkow wollen auch den Sudkessel wieder in Betrieb nehmen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nach einem Jahr Pause ist das Mühlfelder Brauhaus wieder geöffnet. Die neuen Pächter haben Peter Auer zurück an den Sudkessel geholt. Bald soll es Bier aus Herrsching geben.

Von Astrid Becker, Herrsching

Das Mühlfelder Brauhaus hat wieder geöffnet. Nach fast einem Jahr Pause und diversen Betreiberwechseln zuvor sah die Zukunft der Gaststätte recht düster aus. Jetzt haben Michaela Kurz und Hans Kremkow als Pächter das schön gelegene Anwesen bei Herrsching übernommen, und diesmal könnte es sich um mehr als nur einen erneuten Versuch handeln, etwas wieder zu beleben, was von vielen längst totgesagt war.

Das mag einerseits an den neuen Protagonisten liegen. Die Beiden sind Vollblutgastronomen, haben zuletzt in führender Position im "Alex" in Regensburg gearbeitet, das zu einer deutschlandweit agierenden Gastro-Kette gehört. Michaela Kurz, ist Küchenchefin, und hinter dem Herd wird sie auch im Mühlfelder Brauhaus stehen. Die 47-Jährige verspricht ihren Gästen: "Ich koche nicht mit Fertigprodukten, sondern mache alles selbst." Zum Beispiel Schweinsbraten, der hier nach Großmutters Art serviert wird und dem allgemeinen Retrotrend Rechnung trägt: Zu ihm gesellen sich noch Surbraten, Knödel und Bayerisch Kraut. Auf jüngeres Publikum zielen wohl die Burger ab, die es hier in ungewöhnlicheren Varianten gibt: mit Bratenfleisch, Speck, Kraut und einer Sauce aus süßem Senf und Kren, genannt der "G'standene Bayer" oder vegetarisch mit Ziegenkäse als "da Mediterrane".

Für ernährungsbewusstere Klientel gibt es Salate und Steaks. Die Grundausrichtung liegt dennoch auf bayerischer Küche, gepaart mit hausgebrautem Bier, derzeit in den Sorten Helles und Weißbier. Dafür hat sich das Wirtepaar Braumeister Peter Auer aus Miesbach geholt, der schon früher in Herrsching Bier gebraut hat. Schon damals konnte man sich sein Bier auch für Zuhause abholen. Das soll es auch künftig geben: "In drei bis vier Wochen, wenn die Anlage wieder funktioniert", sagt das Wirtepaar.

Denn einfach ging die Übernahme des Lokals nicht vonstatten. Die Brauanlage, die Kapazitäten von mehreren tausend Hektoliter hätte, zeigte sich nach so langem Stillstand arg eingestaubt. Auch mit anderen technischen Widrigkeiten hatte das Paar zu kämpfen. "Einiges ist auch jetzt noch nicht ganz fertig", räumt Kremkow ein. Der Biergarten beispielsweise, der schon bald über einen Selbstbedienungsbereich verfügen wird. Daher haben die Beiden ihr Lokal auch klammheimlich am 12. Februar eröffnet. Ein wenig herumgesprochen hat es sich aber bereits: Sogar drei Buchungen für Hochzeiten liegen bereits vor. Mit Biercocktails in alkoholhaltigen und alkoholfreien Versionen wollen die beiden auch im Sommer ihre Gäste überzeugen.

Viel Arbeit wird noch auf sie zukommen, denn das Image des Hauses hat in den vergangenen Jahren gelitten. 1993 hatte es der Asado-Gründer Herbert Gruber von der Familie Painhofer gekauft. In der Folge kam es zu vielen Pächterwechseln. Gruber entschloss sich daher, das Gebäude von 2012 bis 2013 zu sanieren und in ein Steakhaus zu verwandeln. Doch auch das war nicht nachhaltig: Nach seinem Tod wurde die Gaststätte im Mai 2014 geschlossen. Wenn es nach den neuen Wirten geht, soll sie sich nun, unabhängig vom Namen Asado, wieder in das verwandeln, was sie ursprünglich war: in eine echte Brauwirtschaft.

© SZ vom 23.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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