Herrsching:Beengte Verhältnisse

Lesezeit: 1 min

Gemeinderat beschließt Anbau für Christian-Morgenstern-Schule

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Ein Jahr oder maximal zwei Jahre lang könnte die Christian-Morgenstern-Schule die beengten Verhältnisse noch aushalten. Dann sei angesichts der weiter steigenden Schülerzahlen aber definitiv Schluss, so Schulleiter Florian Thurmair. Immerhin werde sich laut der Fünf-Jahres-Prognose die Anzahl der Schüler bis 2022 von 640 auf 670 Schüler erhöhen. Derzeit hat die Schule 17 Klassen in der vierzügigen Grundschule und 13 Klassen in der Mittelschule.

1955 war das erste Schulgebäude errichtet worden. Im Laufe der Jahrzehnte wurde immer wieder angebaut. Zuletzt wurden zwei Klassen in den Container auf dem Schulgrundstück ausgelagert. Alle Nebenräume sind ebenfalls mit Klassen belegt. Wegen fehlender Klassenräume müsse beispielsweise eine Warteliste für die dringend benötigten Ganztagsklassen geführt werden, bedauerte Thurmair. Angesichts der drangvollen Enge möchte die Gemeinde eine Erweiterung möglichst schnell realisieren. In der jüngsten Sitzung erteilte der Gemeinderat den Auftrag dazu. Die ersten Entwürfe hatte Architektin Claudia Schreiber bereits ausgearbeitet.

Favorisiert wird eine Lösung, bei der an einen bestehenden einstöckigen Klassenzimmertrakt der Mittelschule angebaut werden könnte. Ein zusätzlicher Flur wäre dadurch nicht notwendig, und auch das bestehende Treppenhaus und der Aufzug könnten mitverwendet werden, so dass das Ganze sogar barrierefrei wäre. Das neue Gebäude soll zweistöckig werden. Fünf Klassen- sowie weitere Gruppenräume für die Ganztagesklassen würden so entstehen. Auf einen Keller wollte der Gemeinderat nicht verzichten. Die zusätzlichen Räume wären als Lager- und Geräteräume unentbehrlich. Einige Räte hätten am liebsten das Hurle-Haus auf dem angrenzenden Gemeindegrundstück abgerissen und darauf gebaut. Doch dieses dient der Gemeinde derzeit als Obdachlosenunterkunft, auf die keinesfalls verzichtet werden könne, wie Bürgermeister Christian Schiller betonte.

Mitte nächsten Jahres soll Baubeginn sein. Der Schulbetrieb soll dabei möglichst ungestört weitergehen. Ein Jahr später könnten die neuen Klassen bereits bezogen werden. Zwar gibt es noch keine detaillierte Kostenaufstellung, aber Schreiber rechnet mit drei Millionen Euro. Etwa 30 Prozent der Kosten könnten bezuschusst werden. Die Hoffnung, dass durch den Neubau auf die Schulcontainer verzichtet werden könne, musste Bürgermeister Schiller zerschlagen. "Die müssen noch 15 Jahre lang bleiben", versicherte er. Solange laufe nämlich die Förderung. Ansonsten müsste der gesamte bisher erhaltene Betrag rückerstattet werden.

© SZ vom 02.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: