Herrsching:21-Jähriger gefesselt und geschlagen

Aus einem " fragwürdigen Spiel", so die Polizei, ist am Dienstagabend Ernst geworden: Ein 21-jähriger Mann aus dem Raum München soll sich mit mehreren Personen am Herrschinger Kiosk "Steg 1" verabredet haben, um sich fesseln und schlagen zu lassen. Über einen Notruf wurde deshalb gegen 22 Uhr die Polizei alarmiert, die aber die Gruppe am Kiosk nicht mehr antraf. Doch wenig später stoppten die Fahnder ein Fahrzeug mit den mutmaßlich beteiligten Personen in Herrsching und brachten die jungen Leute zur Wache.

Dabei stellte sich heraus, dass sich die Burschen im Alter von 17 bis 26 Jahren aus Herrsching und dem Landkreis München für die Aktion beim "Steg 1" abgesprochen hatten. Allerdings sei es dem 21-Jährigen bei dem "Spiel" mit der Fesselung und den Schlägen schnell zu viel geworden. Er habe die Gruppe aufgefordert, ihn wieder freizulassen, so die Polizei. Die Täter hätten ihm das aber verwehrt und ihn weiterhin malträtiert. Als das Opfer schließlich doch freigelassen worden sei, stieg es mit den anderen fünf Personen ins Auto, berichtet die Polizei. Der geschädigte Mann habe in der Vernehmung zudem angegeben, von der Gruppe im Wagen bestohlen worden zu sein. Daher erwarte die möglichen Täter nun ein Strafverfahren wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Diebstahls. Darüber hinaus wurden alle Beteiligten nach dem Infektionsschutzgesetz angezeigt. Denn die sechs Personen, die in dem Auto gesessen hätten, stammten aus sechs verschiedenen Haushalten, wie es im Polizeibericht weiter heißt. Die Gruppe muss deshalb auch mit Bußgeldbescheiden rechnen.

© SZ vom 26.11.2020 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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