Haushaltsberatungen:Feldafing muss sparen

Lesezeit: 1 min

Gemeinde investiert in Sportanlagen, Straßen und Strandbad

Von Otto Fritscher, Feldafing

Oft gibt es in Stadt- und Gemeinderäten lange Diskussionen, wenn der kommunale Haushalt auf der Tagesordnung steht. In Feldafing war das in der Sitzung nicht so - im Gegenteil: Ohne jegliche Wortmeldung stimmten alle Gemeinderäte dem Etatentwurf einstimmig zu, den Kämmerin Frauke Betz präsentiert hatte. Er sieht ein Volumen von rund elf Millionen Euro vor.

Bürgermeister Bernhard Sontheim bezeichnete das Zahlenwerk als "sehr solide", zumal die Gemeinde ohne Kreditaufnahme auskomme. Allerdings muss sie heuer noch rund 300 000 Euro Schuldendienst leisten, eine Summe, die in den kommenden Jahren aber deutlich abschmelzen soll. Mehr Sorgen bereitet Sontheim die Kreisumlage. Feldafing zahlt rund drei Millionen Euro an den Landkreis, da es eine relativ finanzkräftige Kommune ist. Unter den 14 Landkreis-Gemeinden hat sich Feldafing auf Platz sieben vorgearbeitet. Die Kreisumlage könnte in einigen Jahren höher ausfallen als die Einnahmen aus der Lohn- und Einkommen, den die Gemeinde jährlich erhält. Heuer beläuft sich der Anteil auf 3,75 Millionen.

Sontheim warnte vor einer weiter steigenden Kreisumlage. "Angesichts der vielen großen Projekte wie der Neubau eines Gymnasiums in Herrsching und der FOS in Starnberg bekomme ich Bauchschmerzen, weil der Schuldenstand des Landkreises auf 110 Millionen Euro steigen wird", sagte er. "Das wird alle Gemeinden mit voller Breitseite treffen" und ein "finanzielles Vabanque-Spiel auf Kosten der Kommunen". Bei den Ausgaben ist die Erneuerung der Tartanbahn im Buchheim-Stadion mit 550 000 Euro der größte Einzelposten. In die Erneuerung von Wasserleitungen investiert die Gemeinde 275 000 Euro, in das neue Gewerbegebiet in Wieling fließen nochmals 200 000 Euro. Für den Bau von Fahrradabstellplätzen sind im Etat 198 000 Euro vorgesehen, und für die Sanierung des Strandbades immerhin noch 131 000 Euro. Der größte Posten für das Strandbad soll erst in den Haushalt für das Jahr 2020 eingebracht werden: 800 000 Euro für den Neubau des Restaurants.

Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sprudeln laut Kämmerin Betz weiterhin erfreulich gut. Für dieses Jahr sind 3,7 Millionen Euro eingeplant. Aber: "Wir müssen weiter sparen", sagte Sontheim. Denn die Gemeinde will das Kasernenareal kaufen, wenn die Bundeswehr ausgezogen ist. Der Preis für das riesige Grundstück ist noch völlig offen.

© SZ vom 28.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: