Haushalt beschlossen:Steigende Einnahmen

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Die Christian-Morgenstern-Schule in Herrsching platzt aus allen Nähten und muss erweitert werden. (Foto: Franz Fuchs)

Herrsching kann 2019 auf eine Neuverschuldung verzichten

Von Marcella Rau, Herrsching

Es ist wohl das letzte Mal, dass Herrsching seinen Haushalt in ganz eigener Währung verabschiedet hat: Manfred Wörle, Kämmerer der Gemeinde, der in den letzten zehn Jahren die finanzielle Lage der Gemeinde zuverlässig in "Euronen" dargestellt hatte, tritt den Ruhestand an. Seine Nachfolgerin ist Miryam Woodwinn. Wörle hinterlässt eine in finanzieller Hinsicht weiterhin solide Gemeinde. Die Einnahmen aus Einkommenssteuer bleiben stabil; bei der im Vorjahr noch stark rückläufigen Gewerbesteuer verzeichnete die Gemeinde dieses Jahr mit 6,7 Millionen Euro einen Anstieg um 1,2 Millionen.

Auch die Schulden wurden weiter abgebaut und liegen nun bei 3,14 Millionen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 286,27 Euro pro Einwohner entspricht. Vergangenes Jahr stand jeder Herrschinger rein rechnerisch etwa 26 Euro tiefer in der Kreide. Obwohl auch 2019 hohe Ausgaben auf die Gemeinde zukommen - das Haushaltsvolumen beläuft sich auf insgesamt 28,5 Millionen Euro, wovon rund 6,42 Millionen auf Investitionen entfallen - kommt die Gemeinde ohne Neuverschuldung aus.

Zu den großen Ausgaben zählen die Erweiterung der Christian-Morgenstern-Schule für 1,5 Millionen Euro, der Bau einer Lärmschutzwand in Lochschwab (400 000 Euro), sowie Umsetzungen der Maßnahmen aus dem Verkehrskonzept (280 000). Hinzu kommen unter anderem der Breitbandausbau (279 000) und die Beteiligung für das Gymnasium mit 200 000 Euro in diesem Jahr und je 420 000 Euro in den Folgejahren. Wirklich teuer wird auch der Neubau des Gemeindehauses in Widdersberg erst im übernächsten Jahr: 2019 sind zunächst 60 000 Euro Planungskosten vorgesehen, 740 000 Euro für den tatsächlichen Bau folgen 2020. Für die geplante Obdachlosenunterkunft sind im nächsten Jahr 10 000 Euro und für 2020 weitere 400 000 Euro eingeplant.

Einziger Diskussionspunkt war die Einstellung von Mitteln für die erneute Überprüfung eines barrierefreien Ausbaus des Kurparkschlösschens, gegen die der Gemeinderat sich mit knapper Mehrheit aussprach: Bauamt und Landesamt für Denkmalpflege halten einen solchen für nicht realisierbar.

© SZ vom 05.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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