Hausen:Mehr Pferde als Einwohner

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Der Reitstall in Hausen soll bleiben, obwohl er illegal errichtet wurde

Einen Schwarzbau am Ortsrand von Hausen will die Gemeinde Gauting nachträglich legalisieren. Es handelt sich um einen 20 Meter langen Pferdestall mit einem Reitplatz. Das Kreisbauamt in Starnberg hat schon die Beseitigung angeordnet, weil dafür keine Genehmigung vorliegt, aber der Gautinger Bauausschuss war sich einig, die planerischen Voraussetzungen zu schaffen, damit Stall und Reitplatz bleiben können. Er sehe "langfristig für den Ortsteil Hausen ein Entwicklungspotenzial in der Pferdewirtschaft", heißt es wörtlich im Beschluss.

In diesem Sinn äußerten sich auch die Gemeinderäte. So sprach sich CSU-Fraktionssprecherin Eva-Maria Klinger dafür aus, die Anlage zu legalisieren, denn: "In Hausen gibt es eh mehr Pferde als Bewohner". Und Wolfgang Meiler (BiG) meint, "dass die Anlage da super hin passt". Richard Eck (UBG) warnte vor einem Präzedenzfall, stimmte aber auch für eine Legalisierung. Der Inninger Gemeinderat hatte erst im April die nachträgliche Genehmigung eines Pferdestalls mit Reitanlage abgelehnt, um keinen Bezugsfall zu schaffen.

Die ehemalige Pächterin und jetzige Eigentümerin des Grundstücks an der Ecke, wo der Mühltaler Weg von der Perchtinger Straße abzweigt, hatte den Stall mit Zustimmung des Voreigentümers auf ihre Kosten errichtet, eine baurechtliche Genehmigung habe sie aber nicht beantragt, heißt es in den Unterlagen für den Ausschuss. Für die Gemeinde gehe es nun darum zu entscheiden, ob sie die Unterbringung für eine private Tierhaltung mit gewerblichen Angeboten wie Kinderreiten oder Kutschfahrten nachträglich legalisieren soll. Die baurechtlichen Privilegien, die Landwirte genießen, gelten in diesem Fall nicht. Vom Landwirtschaftsamt liege schon eine negative Stellungnahme vor, sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Ausschuss. Die Gemeinde will dennoch prüfen, ob ein Sondergebiet Pferdewirtschaft geschaffen werden kann und dazu die Stellungnahmen weiterer Fachbehörden einholen.

© SZ vom 17.05.2016 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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